Das Freitagabendspiel in Augsburg verlief aus Gladbacher Sicht ernüchternd. Sport-Geschäftsführer Roland Virkus übte nach Schlusspfiff deutliche Kritik an der Leistung der Fohlen.
Gladbach in Augsburg „zwischen den Strafräumen harmlos“
Eigentlich startete die Borussia in Augsburg recht ordentlich ins Spiel, die Fohlen kontrollierten das Geschehen und ließen den FCA laufen. Mehr als einen Schuss von Tim Kleindienst brachten die Gäste aber nicht zustande, im Spiel nach vorne haperte es am Freitagabend. „Wir waren zwischen den Strafräumen so harmlos“, ärgerte sich Sport-Geschäftsführer Roland Virkus, in dem es in den Katakomben der WWK-Arena mächtig brodelte. „Mit 60 Prozent Ballbesitz kann man sich nichts kaufen. Ich bin maßlos enttäuscht über die Leistung dieser Mannschaft“, lauteten die klaren Worte des 57-Jährigen.
Denn am Ende stand ein laut Virkus „hochverdienter Sieg für Augsburg“, der nach Gladbachs ordentlicher, aber ungefährlicher Anfangsphase durch Keven Schlotterbecks Führungstor auf die Straße gebracht wurde. Virkus erkannte nach dem Gegentor einen „Bruch im Spiel“, den man „gar nicht erklären“ könne. Vor allem das Spiel mit Ball stieß Virkus sauer auf. „Wir haben gegen eine Mannschaft, die mit kopfballstarken Spielern alles verteidigt hat, nur noch lange Bälle gespielt. Wir hatten keine Tiefe, wir hatten keinen Anschluss. Der Zehnerraum war nicht besetzt“, analysierte Virkus.
Tempodefizite nach vorne
Immer wieder wurde Kleindienst mit hohen Zuspielen gesucht, der neue Nationalspieler hatte es gegen die großgewachsene FCA-Defensive aber schwer. „Tim war der einzige Spieler, der uns ein bisschen Tiefe gegeben hat, das haben wir aber normalerweise durch die Sprinter“, sprach Virkus das Fehlen von Nathan Ngoumou und Franck Honorat an. Mit der Flügelbesetzung durch Kevin Stöger und Tomas Cvancara fehlte den Gladbachern das Tempo im letzten Drittel, laut Virkus sei „jeder immer entgegengekommen, dadurch war das Zentrum dicht.“
Die Mängelliste war am Freitagabend lange – und so war es letztlich auch verdient, dass die Fohlen nach Kleindiensts Anschlusstreffer nicht mehr zum Ausgleich kamen. „Das war das schlechteste Spiel dieser Saison“, lautete das harte, aber ehrliche Fazit von Virkus. Dieses müsse man in der nun anstehenden Länderspielpause freilich analysieren, um in zwei Wochen zuhause gegen Heidenheim ein gänzlich anderes Gesicht zu zeigen.
