„Das haben Sie nicht geschrieben am Anfang der Saison“

Der FC Bayern muss nach dem Pokal-Aus gegen Leverkusen eine Reaktion zeigen. Wie aber ist die bisherige Saison zu bewerten?

Die Bayern und der Blick auf 24/25

Es ist schon immer wieder schön, was man vor Fußballspielen alles an Zahlen auspacken kann. Und wie das dann dem einen Team Mut machen soll und dem anderen am besten nicht. Mit Bayern und Heidenheim verhält es sich ein bisschen wie mit Bayern und der laufenden Saison: muss man aus zwei Blickwinkeln betrachten.

Da wäre auf der einen Seite das ausbaufähige Abschneiden gegen den FCH, der gemeinsam mit den Stuttgarter Kickers das einzige Team der Bundesliga-Geschichte ist, das gegen den FCB keine negative Bilanz aufweist. Und Heidenheim, inzwischen übrigens auf einem Relegationsplatz, kommt pro Pflichtspiel gegen Bayern durchschnittlich auf drei erzielte Tore – kein Witz.

Erst das wahnsinnige 4:5 im Pokal vor fünfeinhalb Jahren, dann das 2:4 in der Allianz-Arena in der Vorsaison und zum Schluss der 3:2-Sieg nach 0:2-Rückstand vor eigenem Publikum.

„Es ist jetzt selbstverständlich, dass nur Bayern Meister werden kann.“ (Kompany)

Jetzt kommt die andere Seite der Medaille: Keiner der Spieler, der in der Vorsaison für Heidenheim gegen Bayern getroffen hat, spielt noch in Heidenheim. Tim Kleindienst ist weg, Kevin Sessa ist weg, Jan-Niklas Beste ist weg.

Und der FC Bayern, vom Pokal-Aus gegen Leverkusen (0:1) hart getroffen, blieb zwar in den Topspielen gegen Bayer (1:1), in Frankfurt (3:3) oder in Dortmund (1:1) sieglos, räumte jeden Gegner unterhalb von Platz fünf aber regelrecht vom Feld (Bilanz: 32:3).

Was also machen mit dieser guten und schlechten Bilanz? Und was machen mit dieser guten, aber auch nicht so richtig guten Saison?

Vielleicht mal sechs Monate zurückgehen, so wie Vincent Kompany. „Wo wir da waren und was wir vorhatten“, reflektierte der Trainer am Freitag nochmal. Er tat das ziemlich sicher ohne die Absicht, auf irgendeinem seiner Vorgänger rumzuhacken, sondern einfach nur deshalb, um die wieder gestiegene Erwartungshaltung zu betonen. „Es ist jetzt selbstverständlich, dass nur Bayern Meister werden kann“, sagte Kompany und grinste: „Das haben Sie aber nicht geschrieben am Anfang der Saison.“

Weil Leverkusen jetzt schon viel mehr Federn gelassen hat als in der gesamten Vorsaison, thronen die Bayern noch recht gemütlich an der Tabellenspitze, aktuell verfolgt von Eintracht Frankfurt. „Dass wir jetzt in dieser Position sind, wo wir nur das Beste erwarten, ist schon ein gutes Zeichen“, findet der Trainer. „Vor sechs Monaten hatte keiner gedacht, dass das heute unsere Position wäre. Dass es besser geht, haben wir von Anfang an gesagt. Das ist normal, das bleibt auch immer so.“

„Wir haben einen Spieler mit sehr viel Talent.“ (Kompany über Musiala)

Genauso wie das Aus im Pokal, auch das bleibt bis zur nächsten Saison so. „Natürlich waren wir enttäuscht, weil wir unbedingt weiterkommen wollten“, gestand Christoph Freund und weiß: „Es ist ein Ergebnissport.“ Trotzdem würde der Sportdirektor gerne „auch andere Faktoren“ in die Bewertung der bisherigen Spielzeit einfließen lassen. Zum Beispiel, dass „die Leute gerne ins Stadion gehen“, oder „wie wir uns entwickeln“ und „wie wir Fußball spielen“.

Aber auch das ist ja so ein Thema, wenn man ehrlich ist. Berauschend war es nämlich nicht, was die Bayern zuletzt so abgeliefert haben. Und es ist bestimmt ein bisschen gemein, dass man eigentlich akzeptable Spiele nach einem Tiefschlag etwas anders betrachtet, aber: gegen Augsburg (3:0) fielen zwei von drei Treffern in der Nachspielzeit, gegen Paris (1:0) ging trotz langer Überzahl nicht viel zusammen, auch auf St. Pauli (1:0) oder gegen Benfica (1:0) fehlte das große Feuer.

Was zum Beispiel daran liegt, dass von den zweifelsfrei hochveranlagten Flügelspielern relativ wenig Torgefahr ausgeht. Sind die Bayern , wie es Toni Kroos gerade in seinem Podcast meinte, zu abhängig von Jamal Musiala? Geht so, meint der Trainer erneut schmunzelnd. „War Real Madrid nicht abhängig von Ronaldo? War Barcelona nicht abhängig von Messi?“ Was man wohl mit „Ja“ beantworten sollte. „Wir haben einen Spieler mit sehr viel Talent. Es wird viel über Jamal gesprochen, und das ist total normal, weil der so viel Qualität hat. Andere sprechen über Harry, Manuel Neuer. Jamal ist auf jeden Fall ein besonderer Spieler. Aber es ist völlig normal, dass so ein Junge wichtig ist für uns.“

Auch Michael Olise, fügte der Trainer an, habe ja schon viele Tore erzielt. Sieben übrigens in allen Wettbewerben. Dass der Sommer-Zugang von Crystal Palace bis auf ein Freistoßtor in Bochum (5:0) zuletzt aber nicht mehr traf, ließ Kompany aus. „Letztendlich haben wir diese Tore und Assists über mehrere Leute geholt. Es sind nicht so viele Spieler mit 15 Toren, was auch normal ist. Aber wir haben sie uns aufgeteilt.“

Die zweitmeisten Vorlagen im Kalenderjahr 2024 hat übrigens nicht Kinsgley Coman gesammelt oder Leroy Sané oder Thomas Müller. Und auch nicht der sehr talentierte Jamal Musiala. Sondern Leon Goretzka. Und der stand zeitweise nicht mal im Kader.

  

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