Wenn die Sprache auf den neuen Mainzer A-Nationalspieler Jonathan Burkardt kommt, ist Bo Henriksen kaum zu bremsen. Auf und neben dem Platz verkörpert der 24-Jährige jene Werte, für die der FSV stehen will. Für den Trainer ist er ein „Kulturbotschafter“.
Henriksen schwärmt von Arbeitsweise
Die Deutschkenntnisse von Bo Henriksen reichen nicht aus, um seine Bewunderung für Jonathan Burkardt in allen Facetten zu schildern. Weshalb der Däne ins Englische wechselt, als das Thema auf den Stürmer kommt, der rund um das vergangene Wochenende seine ersten beiden Spiele für die A-Nationalmannschaft absolvierte. Henriksen nennt Burkardt einen „culture carrier“, einen Kulturbotschafter.
„Er ist nicht nur ein guter Spieler. Er zeigt, wie man Menschen behandelt. Er macht alles mit Herz“, betont Henriksen. Im Training habe sich der ehrgeizige Angreifer zu einem wahren Arbeitstier entwickelt. Nach seiner Rückkehr von der DFB-Elf habe Burkardt alle möglichen Leute im Staff angerufen, weil er am Mittwoch unbedingt länger trainieren wollte.
„Wir müssen mehr machen“, sei einer der Standardsätze des Blondschopfes, der einst am Übergang vom Jugendspieler zum Profi kürzertreten musste, weil sich immer wieder muskuläre Beschwerden bemerkbar machten. Ein Dreivierteljahr nach einer zwölfmonatigen Zwangspause wegen eines Knochenmarködems strotzt Burkardt vor Kraft und fühlt sich so fit wie nie.
Hanche-Olsen ersetzt vermutlich Kohr
Mit fünf Saisontoren ist er aktuell der erfolgreichste deutsche Stürmer der Liga. Durch sein DFB-Debüt hat er seinen Marktwert weiter gesteigert. „Wenn er 20 Tore macht, dann musst du mit Christian Heidel sprechen“, verweist Henriksen im Scherz auf seinen Sportvorstand. Gleichzeitig lobt er Burkardt für seine Vertragsverlängerung bis 2027 in der Winterpause, „obwohl Mainz davor fast alles verloren hatte“.
Ein Leichtgewicht nur auf der Waage: Wie Burkardt in Mainz zum Chef wurde
Da Silvan Widmer zuletzt meist Ersatz war, stehen die Chancen gut, dass Burkardt die Mannschaft auch gegen RB Leipzig (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) aufs Feld führen wird. Die Ansage vor Anpfiff im Spielkreis auf dem Rasen überlässt er meist Robin Zentner. „Jonny ist nicht der Lauteste auf der Welt. Er führt mit Gefühl, die hören zu und folgen ihm. Wir haben alle unsere Wege, Leadership-Qualitäten zu zeigen“, erklärt Henriksen.
Für den gelbgesperrten Dominik Kohr rückt vermutlich Andreas Hanche-Olsen als Innenverteidiger in die Startelf. Verzichten muss Mainz auf Nikolas Veratschnig, bei dem eine Oberschenkelverletzung aufgebrochen ist. Unwahrscheinlich ist der Einsatz von Karim Onisiwo, den eine ähnliche Blessur plagte, er will am Freitag aber noch einen Trainingsversuch starten.