Zugang Aurele Amenda erlebt in Frankfurt einen schwierigen Start. Nun kämpft er sich langsam heran, in Wolfsburg stand der Verteidiger zuletzt erstmals einige Minuten auf dem Feld. Sportdirektor Timmo Hardung freut die Entwicklung des 21-Jährigen.
Ein steiniger Weg und harte Konkurrenz für Frankfurts neuen Verteidiger
Das Spiel in Wolfsburg (2:1) entwickelte sich für die Eintracht in der Schlussphase zu einer wahren Abwehrschlacht. Kreuz und quer flogen die Bälle in den Sechzehner. Eine Situation wie gemalt für den 1,94 Meter großen Hünen Aurele Amenda. In der 84. Minute brachte Trainer Dino Toppmöller den Innenverteidiger für Mittelfeldakteur Hugo Larsson.
Unglückliche Vorbereitung bremst Amenda
Amenda befand sich gleich mittendrin im Geschehen: Er blockte Schüsse von Kevin Behrens (87.) und Jonas Wind (90.+4), klärte einen Pass in die Spitze (88.), rettete vor dem einschussbereiten Wind (89.) und köpfte eine Halbfeld-Flanke aus dem Sechzehner. „Er hat ein paarmal super geklärt. Nach seiner Verletzung brauchte er ein bisschen Zeit. Jetzt ist er nah dran und hat gezeigt, dass er eine Hilfe sein kann“, lobte Sportvorstand Markus Krösche hinterher.
Auf seinem Weg in die Bundesliga musste Amenda in den ersten zwei Monaten am Main so manchen Hinkelstein überwinden. Er kam schon mit einer Oberschenkelverletzung an, stieg erst verspätet in die Vorbereitung ein. Ausgerechnet in den letzten beiden Testspielen vor dem Auftakt unterliefen ihm beim FSV Frankfurt (5:2) und in Valencia (2:3) folgenschwere Fehler. Danach war abzusehen, dass er zunächst keine große Rolle spielen wird. Beim DFB-Pokal-Spiel in Braunschweig saß der 21-Jährige ebenso 90 Minuten auf der Bank wie an den ersten beiden Spieltagen.
Die Länderspielpause kam für Amenda offenbar genau zur rechten Zeit. In der Schweizer U-21-Nationalelf stand er zweimal über die komplette Spielzeit auf dem Platz. Beim 2:0 in Montenegro besorgte er nach einer Ecke per Kopf sogar die Führung – gut fürs Selbstvertrauen des Linksfüßers. In Frankfurt ist man mit der Entwicklung des neun Millionen Euro teuren Zugangs aus Bern zufrieden.
Viel Konkurrenz im Abwehrzentrum
„Aurele ist auf einem sehr guten Weg, hört sehr gut zu und ist sehr fleißig. Natürlich macht er noch Fehler, aber man merkt, dass er versucht, sich in unsere Spielidee reinzuarbeiten. Er trifft immer bessere Entscheidungen“, erläutert Hardung. Das Spiel in Wolfsburg hätte gezeigt, dass Amenda „sehr nah dran“ ist. „Wir haben sehr gute Innenverteidiger. Es ist schwer, an denen vorbeizukommen“, sagt der Sportdirektor.
Tuta hat sich nach einer durchwachsenen vergangenen Saison stabilisiert und aktuell die Nase vorne. Robin Koch ist in der Innenverteidigung als Abwehrboss ohnehin gesetzt. Eine unverzichtbare Größe ist auch Arthur Theate, der mal als linker Innenverteidiger, mal als Linksverteidiger agiert.
Doch in der kommenden Woche beginnen mit dem Auftakt in der Europa League gegen Viktoria Pilsen (26. September, 21 Uhr) die englischen Wochen. Falls Frankfurt die zweite DFB-Pokal-Runde gegen Gladbach übersteht, warten bis Weihnachten noch 20 Pflichtspiele. Es liegt auf der Hand, dass Toppmöller bei diesem Spielrhythmus nicht auf Amendas Dienste verzichten kann und auch dessen Debüt in der Startelf nur eine Frage der Zeit ist.