Vier Tore in vier Spielen hatte RB Leipzig erst erzielt, dann kam der FC Augsburg als dankbarer Aufbaugegner. Der kassierte am fünften Spieltag beim 0:4 bereits seine Gegentreffer elf bis 14.
Defensive nicht bundesligatauglich
Der Trend der ersten Saisonwochen hat sich in Leipzig verfestigt: Dieser FC Augsburg hat ein Abwehrproblem, das auf direktem Wege in den Abstiegskampf führt, wenn es nicht schnell behoben wird. Mit 14 Gegentoren stellt die Mannschaft von Jess Thorup vor den Sonntagsspielen die schwächste Defensive der Liga.
Viel zu einfach und zu schnell dürfen die Gegner aktuell jubeln. Wie beim 2:3 gegen Mainz fing sich das Team auch in Leipzig zwei schnelle Gegentore, womit die Partie frühzeitig vorentschieden war. „Ich brauche Zeit, um das aufzuarbeiten, denn wir machen es uns in der Arbeit gegen den Ball selber schwer. Wir haben verdient verloren, unseren Teil zu dieser Niederlage beigetragen“, sagte Thorup.
Entwicklung unter Thorup stagniert
Zur ungeschönten Wahrheit gehört: Die Entwicklung unter dem Dänen stagniert, der Mitte Oktober sein Einjähriges beim FCA feiern wird. Vier Punkte aus den ersten fünf Partien sind auch mit Blick auf die Gegner zu wenig, selbst wenn falsche bzw. unglückliche Schiedsrichter-Entscheidungen ihren Teil beigetragen haben.
Diese dürfen aber für die jüngste Entwicklung nicht als Grund vorgeschoben werden. Nediljko Labrovic ist im Tor bislang kein Upgrade zu Finn Dahmen, Kapitän Jeff Gouweleeuw produziert zu viele Fehler, Keven Schlotterbeck ist nicht besser als Vorgänger Felix Uduokhai. Schwer wiegt nach wie vor der alternativlose Verkauf von Ermedin Demirovic, dessen individuelle Klasse manche Schwäche kaschiert hat.
Saisonübergreifend hat der FCA die jüngsten sechs Auswärtsspiele verloren, nur einen Dreier aus zehn Partien geholt. Enrico Maaßen kostete eine ähnliche Bilanz vor knapp einem Jahr den Job. Um diesen muss Thorup derzeit noch nicht fürchten, erst kürzlich verlängerte er bis 2026. „Wir sind alle gemeinsam gefordert, wieder unsere beste Leistung auf den Platz bekommen“, fordert Angreifer Phillip Tietz. Nur wenn das gelingt, kann es noch eine sorgenfreie Saison werden. Derzeit heißt es: Willkommen im Abstiegskampf.