Neuer Trainer, neue Chance: So lautet eines der ungeschrieben Gesetze des Profifußballs. Auch beim FC Bayern. Die Statistik zeigt, auf wen Vincent Kompany bislang setzt und auf wen nicht.
Die Einsatzminuten der Bayern-Stars
Was wurde im Sommer nicht über die Verkaufskandidaten geschrieben und spekuliert. Und tatsächlich hätte der FC Bayern manchen Spieler gerne von der Gehaltsliste gehabt. Spätestens ab 31. August war dies Makulatur, Vincent Kompany arbeitet mit dem Kader und geht dabei offensichtlich nicht nach Namen.
Bestes Beispiel ist 50-Millionen-Euro-Neuzugang Joao Palhinha, der doch eigentlich das defensive Mittelfeld verstärken und dort Lücken schließen sollte. Stattdessen stand der Portugiese von 810 möglichen Pflichtspielminuten (ohne Nachspielzeit) nur 158 auf dem Rasen. Das ist ernüchternd wenig, auch wenn alle Verantwortlichen stets betonen, wie wichtig der 29-Jährige im Saisonverlauf noch werde.
Oder Serge Gnabry: Der Offensivspieler gehörte zu jenen Stars, denen die Vereinsführung einen Wechselwunsch nicht verweigert hätte. Doch Gnabry, in der vergangenen Saison lange verletzt, präsentiert sich formstark. Dementsprechend weist die Statistik für ihn 644 Minuten aus. Von allen Offensivspielern kommt nur Harry Kane mit 709 auf mehr.
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Die Verlierer: Laimer, Tel, Dier, Goretzka
Spitzenreiter bei den Einsatzminuten ist der in der vergangenen Saison umstrittene Joshua Kimmich, den Kompany in jedem der neun Pflichtspiele über die volle Zeit spielen ließ. Direkt dahinter folgen die Innenverteidiger Dayot Upamecano (802 Minuten) und Min-Jae Kim (772). Kompany baut auf sie. Allerdings fehlte mit Hiroki Ito die erste Alternative bislang wegen eines Mittelfußbruchs.
Und auf einen weiteren Innenverteidiger, Eric Dier, setzt Kompany nicht wirklich, der Engländer durfte erst 34 Minuten ran. Ebenfalls nicht sonderlich gefragt sind Konrad Laimer (199) und Mathys Tel (158), dazu natürlich Leon Goretzka mit 16 Minuten. Ihm wurde im Sommer seine Perspektivlosigkeit aufgezeigt. Allerdings lässt sich Goretzka nicht hängen, Kompany belohnte dies immerhin mit einigen Minuten-Häppchen.
Und der Rest? Beinhaltet keine großen Auffälligkeiten. Natürlich kommt ein neuer Offensivstar wie Michael Olise qua seiner Leistungen auf mehr Minuten als Thomas Müller (326) oder Kingsley Coman (304). Und Aleksandar Pavlovic hat sich in seinem zweiten Profijahr endgültig etabliert. Der Jung-Nationalspieler spulte schon 652 Minuten ab – auch und vor allem zu Lasten Palhinhas, siehe oben.