Schlusslicht Bochum mit zwei, davor Kiel mit fünf Zählern – dass die beiden schlechtesten Teams nach 13 Spieltagen zusammen nur sieben Punkte verzeichnen, gab es in der Bundesliga noch nie. Und doch macht man sich beim Aufsteiger Hoffnung auf den Turnaround.
Gute Leistung, aber keine Punkte gegen Leipzig
Tasmania grüßt schon aus dem Geschichtsbuch der Bundesliga in Richtung Kieler Förde: Seit 1965/66, als die Berliner nach 13 Spielen nur einen einzigen Sieg und ein Unentschieden errungen hatten, startete kein Aufsteiger jemals mehr so schlecht in die Saison wie nun die KSV Holstein: Nur einen Sieg und zwei Remis konnten die Fans von Schleswig-Holsteins erstem Erstligavertreter bislang bejubeln.
Trotz ordentlichen Auftritts blieb das auch am Samstag daheim beim 0:2 gegen RB Leipzig so. „Schade, dass wir mit der Leistung keine Punkte geholt haben“, haderte Trainer Marcel Rapp nach der neuerlichen Pleite.
„Wir haben uns als Team zusammengerafft“
Zustimmung gab es auch von Lasse Rosenboom: „Sehr bitter. Wir haben ein gutes Spiel gemacht und ich kann mich nicht an viele gute Chancen der Leipziger erinnern“, fand auch der ehemalige Junioren-Nationalspieler nach dem siebten Bundesligaeinsatz seiner Karriere. Eine gewisse Leere spüre er, weil sich das Team vor allem aufgrund der beherzten zweiten Halbzeit trotz guter Tormöglichkeiten nicht belohnte, stattdessen auch durch zwei fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen (kein Elfmeter für Kiel, dagegen Strafstoß für Leipzig) ins Hintertreffen geriet.
„Nach der ersten Halbzeit haben wir gemerkt, dass da etwas drin ist.“ (Lasse Rosenboom über die Partie gegen Leipzig)
„Aber Kopf hoch, weiter geht’s“, beschwor der 22-Jährige den nun nötigen Geist des Aufsteigers und nimmt das Aufbäumen gegen den Champions-League-Vertreter als Beispiel. „Wir haben uns als Team zusammengerafft und uns gesagt: Wir geben alles. Nach der ersten Halbzeit haben wir gemerkt, dass da etwas drin ist. Und in der zweiten Halbzeit haben wir noch eine Schippe draufgelegt.“ Ein Unentschieden, so der Abwehrspieler, sei greifbar gewesen. „Wir müssen die Zahl der Gegentore zurückschrauben. Aber die Leistung kann so bleiben.“
„Der Weg, den wir gehen müssen“
Und nach seinem Geschmack dazu die Aufstellung, auch wenn Rosenboom zuletzt von der Zehenverletzung von Timo Becker profitierte. „Jeder Spieler möchte sich in der Startelf festspielen. Ich weiß aber, dass Timo einer der wichtigsten Spieler ist. In der Zeit, in der er nicht da ist, will ich mein Bestes geben.“
Positivität, die von jedem einzelnen bei der KSV nun nötig ist, um zunächst in Mönchengladbach und zum Jahresabschluss daheim gegen den FC Augsburg den Turnaround hinzubekommen. Steven Skrzybski will den Elan vom Wochenende mitnehmen: „In Summe ist das die Art, wie wir auftreten müssen. Und das nicht nur gegen extrem gute Mannschaften wie Leipzig, sondern in jedem Spiel“, betont der Routinier. „Es ist der Weg, den wir gehen müssen. Und das geht nur, wenn jeder bereit ist, zu 100 Prozent alles dafür zu tun.“