Der Vorsitzende der Geschäftsführung von 1899 Hoffenheim, Dr. Markus Schütz, spricht über die Neuorientierung des Klubs, über die sportliche Situation und den Cheftrainer.
Kein Ultimatum für Hoffenheims Trainer
Lange hatte sich Dr. Markus Schütz zurückgehalten und war öffentlich kaum in Erscheinung getreten. Nach der Verpflichtung von Sportgeschäftsführer Andreas Schicker und der Rückholaktion des erneut für die Finanzen zuständigen Frank Briel bezog der 59-Jährige Stellung zu wichtigen aktuellen Themen. „Die Aufbruchstimmung ist auf jeden Fall da, weil wir auch einen personellen Umbruch vorgenommen haben. Die Geschäftsführung sieht komplett anders aus“, erklärt deren Vorsitzender, „wir habe auch andere strukturelle Maßnahmen vorgenommen, eine neue Leitungsebene unterhalb der Geschäftsführung eingeführt und uns auf bestimmte Themen fokussiert, etwa Digitalisierung und KI. Deswegen ist es ein gewisser Restart, weil wir das gesamte Unternehmen auf einen anderen Kurs bringen wollen.“ Ende des Monats endet auch die Amtszeit des für Marketing zuständigen Geschäftsführers Denni Strich, auch da soll alsbald eine Nachfolgeregelung geben.
„Wir haben nie gesagt, das ist dein letztes Spiel, sondern wir sagen, wir müssen alle erfolgreich sein.“ (Dr. Marus Schütz)
„Ich bin froh, dass sich das mediale Interesse jetzt auf den Sport konzentrieren wird“, hofft Schütz, der wie zuvor bereits Schicker den Druck von Trainer Pellegrino Matarazzo zu nehmen bemüht ist. „Wir haben nie gesagt, das ist dein letztes Spiel, sondern wir sagen, wir müssen alle erfolgreich sein. Und zwar so schnell wie möglich jetzt, das ist alles“, so Schütz. Eine Fortsetzung des zuletzt positiven Trends nach der Ligapause am besten mit drei Punkten im Heimspiel gegen Bochum wäre da sicherlich ratsam, „aber es gibt kein ausgesprochenes Endspiel, das würde auch die Atmosphäre stören, solche Ultimaten zu stellen, das ist sinnlos“, findet Schütz, „das hat auch Andreas Schicker ganz klar gemacht. Am besten gewinnen wir, ist doch klar.“
Schütz benennt das Punktedefizit
Generell nimmt er der sportlich angespannten Lage zunächst die große Brisanz. „Punktemäßig ist es nicht eben ein Traum, aber das Spiel gegen Stuttgart und die kämpferische Leistung fand ich ausgezeichnet, wir hätten den Sieg verdient gehabt, dann würde die Sache schon wieder ganz anders aussehen“, erklärte Schütz und rechnete hoch: „Leverkusen und Frankfurt sind bärenstark, aber gegen Bremen hätten wir gewinnen und bei Union Berlin punkten sollen. Also sind wir vier Punkte hintendran nach sieben Spieltagen – keine Panik.“