Bremen hat am Samstag mit Ach und Krach 2:1 gegen Kiel gewonnen. Matchwinner wurde ein Mann, von dem man es vor Wochen noch nicht erwarten konnte: Oliver Burke.
Werder feiert gegen Kiel den ersten Heimsieg der Saison
„Wir sind gut reingekommen in die Partie und hatten auch die ersten Chancen. In der zweiten Halbzeit wurde es schwieriger, es war ein offener Schlagabtausch. Wir freuen uns sehr über den Lucky Punch“, analysierte Bremens Leiter Profifußball Peter Niemeyer das 2:1 am Sky-Mikrofon.
In der ersten Hälfte war Werder klar besser, führte verdient mit 1:0 (Jens Stage traf) und hätte sogar noch ein Tor mehr machen können. Nach dem Seitenwechsel kam Kiel schon in der 48. Minute zum Ausgleich durch Phil Harres. Ein Tor, das den Bremern komplett den Stecker zog. Anschließend ging beim SVW gar nichts mehr, nach vorne fehlten komplett die Ideen und hinten hatten die Hausherren sogar Glück, sich nicht das 1:2 zu fangen.
Es deutete nichts auf den ersten Heimsieg der Saison hin – und dann kam Oliver Burke. Der Schotte mit dem Bart wurde in der 78. Minute für den glücklosen Marvin Ducksch eingewechselt und war kurz vor dem Ende eiskalt zur Stelle. Nach einer Flanke des ebenfalls eingewechselten Keke Topp stand Burke mustergültig in der Luft und köpfte ins rechte Eck ein. Das Weserstadion explodierte, der erste Dreier zu Hause war perfekt.
„Diese Geschichten schreibt nur der Fußball, ich freue mich wahnsinnig für Oliver Burke, dass er das entscheidende Tor geschossen hat“, so Niemeyer. „Er hatte eine schwierige Phase jetzt am Anfang. Aber er hat sich nichts zu schulden kommen lassen und immer Vollgas gegeben. Man sieht, dass man jeden braucht. Es ist wichtig, eine Rolle anzunehmen und das Beste daraus zu machen. Es ist toll, wie sich alle für ihn freuen.“
Drei späte Burke-Tore für den SVW
Burke spielte in der vergangenen Saison in Birmingham, sollte im Sommer eigentlich abgegeben werden. Werder und Coach Ole Werner hatten für den Schotten keine Verwendung mehr. Aber es kam nicht zu einem Wechsel – und der Stürmer, der zu Beginn der Vorbereitung noch verletzt war, nahm die Situation an und wurde zur echten Option für den SVW. Fünfmal in Folge wurde Burke nun eingewechselt, jetzt traf er erstmals in dieser Saison.
Burke ist der Mann für die letzten Minuten. Es war sein dritter Treffer für Werder, alle drei spät im Spiel. In der vorletzten Saison netzte er für Bremen gegen Stuttgart (2:2) und beim denkwürdigen 3:2 in Dortmund jeweils in der fünften Minute der Nachspielzeit ein. Mit seinem Tempo und seiner körperlichen Spielweise ist der Schotte für den SVW immer eine wichtige Option von der Bank. Auf die Werder und Werner nun wohl nicht mehr so schnell verzichten wollen…