Aleix Garcia über den Bayer-Frust: „Wir müssen diese Einstellung ändern“

Mit Bayer 04 erlebt Aleix Garcia derzeit eine schwierige Phase. Wie man die Probleme behebt, kann Leverkusens Mittelfeldspieler zwar nicht konkret sagen, doch er weiß, welche Voraussetzungen die Mannschaft für deren Lösung schaffen muss.

Leverkusens Sechser fordert starke Mentalität ein

Es war ein Bild mit Symbolgehalt. Am Dienstagvormittag kurz nach 11 Uhr wurde Alarm an der BayArena ausgelöst und alle Menschen aufgefordert, „aus technischen Gründen“ das Stadion sowie die Büros zu verlassen. Mit dem Hinweis: „Ein Grund zur Beunruhigung besteht nicht.“ Ein Elektrogerät in einer Küche, das angefangen hatte zu schmoren, soll der Auslöser gewesen sein. Die Evakuierung war bald wieder hinfällig.

So schnell und einfach würden sie bei Bayer 04 gerne auch die aktuellen Probleme des Double-Gewinners beheben. Doch beim derzeitigen Tabellenvierten kokelt es nach zuletzt nur einem Sieg und fünf Unentschieden in der Liga und der jüngsten Enttäuschung beim 1:1 in Bochum mehr oder weniger versteckt an verschiedenen Punkten. Feueralarm muss beim Meister zwar noch längst nicht ausgelöst werden, doch der eine oder andere potenzielle Brandherd bedarf doch der genauen Behandlung, um einen Schwelbrand zu verhindern.

„Für Xabi ist es schwieriger. Er wird eine Lösung finden.“ (Aleix Garcia)

Das weiß auch Mittelfeldspieler Aleix Garcia, der am Vormittag als einer von sechs Profis in einer kleinen Trainingsgruppe auf dem Platz arbeitete. „Leider entsprechen die letzten Ergebnisse nicht unseren Erwartungen. Die letzte Saison war großartig, aber wir wissen, dass diese Saison natürlich schwieriger wird und dass wir etwas anders machen müssen“, sagte der für 18 Millionen Euro vom FC Girona gekommene Sechser, „wir müssen unsere Fehler korrigieren, aber die Mannschaft hat Selbstvertrauen, wir sind absolut zuversichtlich.“

Die Aufarbeitung des jüngsten Rückschlags von Bochum muss aber noch auf sich warten. „Wenn alle Spieler aus der Nationalmannschaftspause zurückkommen, werden wir zusammen reden. Wir werden versuchen, diese Fehler zu korrigieren, und ich denke, dass Xabi ein guter Trainer ist und eine Lösung finden wird.“

Bayer schleppt die Probleme wieder durch die Pause

Wie schon nach dem 2:2 gegen Kiel muss Xabi Alonso die Probleme und deren Analyse allerdings durch die komplette Länderspielphase schleppen, kann sie erst an deren Ende bearbeiten. Die kleine Trainingsgruppe reicht nur für die individuellen Bedürfnisse der Spieler, aber nicht für die des Trainers, wie Aleix Garcia weiß: „Für mich ist es dasselbe. Ich trainiere wie jeden Tag. Für Xabi ist es schwieriger, weil er mit der ganzen Mannschaft arbeiten möchte.“

Eine gute Erklärung, warum Bayer bereits elf Punkte nach eigener Führung verspielt hat, kann Aleix Garcia („Ich weiß es nicht. Manchmal läuft alles schief. Es ist frustrierend, aber das ist Fußball“) zwar nicht liefern, doch er weiß genau, worauf es in einer solch schwierigen Phase ankommt. „Wir brauchen jetzt eine starke Mentalität“, fordert der Spanier, der selbst Platz 1 noch nicht komplett abgeschrieben zu haben scheint, „natürlich liegen wir jetzt neun Punkte hinter den Bayern, aber die Saison ist lang und ich glaube, dass wir uns verbessern können. Wir haben viel Qualität in dieser Mannschaft und werden um alles kämpfen.“

„Die Atmosphäre in der Kabine ist gut, aber wir sind natürlich frustriert.“ (Aleix Garcia)

Eine Voraussetzung dafür sieht er in der aktuellen ernüchternden Situation dennoch gegeben. „Die Atmosphäre in der Kabine ist gut, aber wir sind natürlich frustriert und denken darüber nach, was wir besser machen können, um Spiele zu gewinnen und besser zu spielen.“ Wobei er die Einschätzung von Torhüter Lukas Hradecky, der nach dem 1:1 in Bochum die Körpersprache kritisiert hatte, unterstrich.

„Für mich ist es schwierig etwas zu sagen, weil ich nicht jedes Spiel spiele“, schickte Aleix Garcia seiner Antwort voraus, sagte jedoch dann: „Aber wenn Lukas das sagt, er ist ein erfahrener Spieler, er ist der Kapitän, er hat viele Spiele bestritten. Und wenn er denkt, dass wir das verbessern müssen, dann deshalb, weil es so ist. Ich stimme ihm zu. Wir müssen diese Einstellung ändern.“ Bevor es richtig zu schmoren beginnt.

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