Al-Dakhil: „Kompany hat mich entscheidend weiterentwickelt“

In Wolfsburg wird es noch nichts, doch Ameen Al-Dakhil kommt seinem VfB-Debüt näher. Dass er in Stuttgart landete, hat er auch einem ehemaligen und einem aktuellen Bundesliga-Trainer zu verdanken.

VfB-Neuzugang über Qualitäten und Leidenszeit

Ameen Al-Dakhil war in dieser Woche von einer Erkältung geplagt, aber die wird er verschmerzen können angesichts des Leidenswegs, der hinter ihm liegt. Es steht ja trotzdem fest: Der Sommerneuzugang des VfB Stuttgart ist nicht mehr weit von seinem Bundesliga-Debüt entfernt, von seinem ersten Pflichtspiel seit dem 31. Januar.

„Ein Faserriss im Oberschenkel hat mich zunächst acht Wochen außer Gefecht gesetzt“, berichtet Al-Dakhil nun im Interview mit den Stuttgarter Nachrichten und der Stuttgarter Zeitung von der schwierigen Zeit, die im Winter begann. „Nach meiner Rückkehr brach die Verletzung leider erneut auf, sodass ich weitere vier Monate pausieren musste.“ Währenddessen stieg der FC Burnley ohne ihn direkt wieder aus der Premier League ab.

Herausforderer? „Vollkommen in Ordnung“

Trotzdem investierte der VfB kurz vor Ende der Wechselperiode 7,5 Millionen Euro in den 22-Jährigen, der im Abwehrzentrum früher oder später in die Fußstapfen von Ex-Kapitän Waldemar Anton treten soll. Für ihn selbst ist „vollkommen in Ordnung“, trotzdem vorerst eine Herausforderer-Rolle einzunehmen, zumal Anthony Rouault und Anrie Chase auch auf weitere Einsatzzeiten hoffen: „Ich bin neu hier, war lange verletzt.“

Dass der VfB am Ende seiner zähen Innenverteidiger-Suche überhaupt auf ihn aufmerksam wurde, hat er auch seinem Spielstil zu verdanken. „Ich mag das schnelle Spiel aus England“, erklärt er. „Und ich mag es, den Ball zu haben. Außerdem aggressiv in die Zweikämpfe zu gehen. Meine größte Stärke ist vielleicht das frühzeitige Vorausahnen von Spielsituationen. In der Jugend war ich Stürmer, das war dahingehend eine gute Schule.“

Geprägt haben Al-Dakhil dabei auch ein aktueller und ein ehemaliger Bundesliga-Trainer: Landsmann Vincent Kompany, der ihn nach Burnley holte, und Domenico Tedesco, unter dem er bereits vier A-Länderspiele für Belgien absolvierte. „Vincent Kompany hat mich entscheidend weiterentwickelt, als ich von St. Truiden in Belgien nach England gewechselt bin. Vor allem im Spiel mit Ball. Er legt Wert auf aktiven Fußball, auf Ballbesitz. Im belgischen Nationalteam ist es ähnlich.“

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Hoeneß‘ Idee vom Fußball „ist nicht neu für mich“

Diese Qualitäten sind auch in Stuttgart gefragt. „Sebastian Hoeneß ist ja alles andere als ein Trainer, der möchte, dass wir hinten drinstehen und lange Bälle schlagen“, weiß Al-Dakhil. „Sein Fokus auf eigene Dominanz ist insofern nicht neu für mich.“

Gerade ist der gebürtige Iraker, der mit seiner Familie als Kind nach Belgien flüchtete, auf Wohnungssuche in Stuttgart, seine Eltern und sein Bruder unterstützen ihn vor Ort. Wann sie ihn erstmals auf dem Rasen sehen? In Wolfsburg am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) noch nicht, aber Al-Dakhil hofft, „eine Woche später gegen Hoffenheim eine Option für den Kader zu sein und vielleicht sogar meine ersten Minuten absolvieren zu können“.

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