Der DFB hat am Montagmorgen die Gewinner der diesjährigen Fair-Play-Medaillen veröffentlicht. Für einen der fairsten Fußballmomente des Jahres sorgte der 1. FC Heidenheim.
Auch 23-jähriger Kreisligaspieler ausgezeichnet
Seit 1995 zeichnet der DFB faire Fußballgesten aus. In diesem Jahr werden die Mannschaft des 1. FC Heidenheim und der 23-jährige niedersächsische Kreisligaspieler Finn Krutsch ausgezeichnet. Wie der DFB ankündigte, wird Weltmeisterin Renate Lingor die Fair-Play-Medaillen an den FCH sowie den fairsten Amateur im Rahmen eines Bundesliga-Heimspiels des 1. FC Heidenheim in den kommenden Wochen überreichen.
Der aktuelle Bundesliga-Neunte, der in dieser Saison auch erstmals an der Conference League teilnimmt, zeigte Größe in der Stunde des Erfolgs. Denn: Als der Abpfiff am 31. Spieltag der vergangenen Saison ertönte, begab sich das Team von Trainer Frank Schmidt zunächst in den Spielertunnel am Darmstädter Böllenfalltor, da der 1:0-Auswärtssieg des Aufsteigers den postwendenden Wiederabstieg der Lilien besiegelt hatte.
Erst nach tröstenden Worten für den Gegner gingen die Heidenheimer vor den eigenen Fanblock zum Feiern. Der Klassenerhalt für den FCH war so gut wie perfekt. „Wir als Mannschaft und unser ganzer Verein stehen für absoluten Siegeswillen und große Leidenschaft, aber gleichzeitig auch immer für Respekt vor dem Gegner. Das leben wir sowohl auf als auch neben dem Platz und freuen uns deshalb sehr, diese Auszeichnung vom DFB zu erhalten“, wird Heidenheims Kapitän Patrick Mainka vom Verband zitiert.
Die Entscheidung fällte eine DFB-Jury, zu der neben Lingor und dem 1. DFB-Vizepräsidenten Ronny Zimmermann auch die ehemaligen FIFA-Schiedsrichter*innen Peter Sippel und Christine Baitinger, DFB-Mediendirektor Steffen Simon sowie Amateurfußballer Marcel Schollbach gehören.
„Fair Play sorgt dafür, dass Fußball auch im intensiven Zweikampf noch ein Spiel bleibt“, erklärt Zimmermann: „Gerade Eltern versichern uns immer wieder, wie wichtig ihnen die Vermittlung der Werte des Fair Play an ihre fußballspielenden Kinder ist.“
Aufstieg verpasst: Krutschs Ehrlichkeit wird belohnt
Auch im Amateurfußball wurden bedeutende Fair-Play-Momente gekürt. So zum Beispiel von Finn Krutsch. Mit einem Sieg am letzten Spieltag hätte sein niedersächsischer Kreisligist MTV Soltau II den Aufstieg klargemacht.
Mit einer 1:0 Führung im Rücken ging Soltau in die letzten 35 Minuten, in denen Til Stimming von der FG Fulde-Stellichte den Ausgleich erzielte. Sein Ball allerdings sprang im Winkel von der hinteren Stange des Torgehäuses zurück ins Feld. Die Schiedsrichterin ließ das Spiel infolgedessen weiterlaufen – im Gegenzug erhöhte Soltau auf 2:0.
Krutsch aber ging zur Unparteiischen und teilte ihr mit, dass Stimmings Schuss sehr wohl im Tor gelandet war. Sie revidierte daraufhin ihre Entscheidung – es stand nun 1:1. Soltau unterlag letztlich 2:3 und verpasste den Aufstieg. „Ich habe meine Entscheidung nie bereut und musste mir auch keine Vorwürfe aus der Mannschaft anhören“, sagt Krutsch heute.
Sieger zum Nations-League-Kracher eingeladen
Der 13-jährige Maxim Gerb (SV Steinheim/Bayerischer Fußball-Verband, 2. Platz), Patrick Ploch (FC Germania 07 Untergrombach/Badischer Fußballverband, 3. Platz) und der Jugendtrainer Marvin Bergmann (TS Woltmershausen/Bremer Fußball-Verband, Sonderpreis) gehören darüber hinaus ebenfalls zum Kreis der Fair-Play-Medaillen-Gewinner der Saison 2023/24.
Die Vereine der Amateursieger wurden bereits von den Landesverbänden mit Ballsäcken und Minitoren beschenkt. Der DFB hat darüber hinaus alle Amateursieger plus Begleitung zum Nations-League-Spiel gegen die Niederlande am Montagabend (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) nach München eingeladen.