Die Reaktion, die Bayer 04 nach dem 2:3 gegen Leipzig beim 4:1-Sieg bei 1899 Hoffenheim zeigte, gefiel Granit Xhaka. Doch eine Sache ist dem Strategen ein Dorn im Auge.
Leverkusens Stratege fordert mehr Konsequenz im Abschluss
Granit Xhaka machte einen zufriedenen Eindruck. Ganz anders als nach den ersten beiden Bundesligaspielen, nach denen er die Leistung der Werkself durchaus kritisch gesehen hatte. Doch aufgrund der Antwort, die der Meister in Sinsheim auf die 2:3-Niederlage gegen Leipzig gegeben hatte, war der 31-Jährige positiv gestimmt.
„Nach der Niederlage gegen Leipzig war der Schmerz sehr groß, weil sie wirklich unnötig war“, gab der Mittelfeldstratege zu, aber „heute haben wir eine super Reaktion gezeigt. Eine gute Mannschaft verliert nicht zweimal oder dreimal nacheinander, sondern steht wieder auf.“
Xhaka sieht die Werkself nach den 90 Minuten in Sinsheim auf dem richtigen Weg. „Dass am ersten oder zweiten Spieltag noch nicht alles perfekt ist, ist klar“, ordnete er die Leistungen zum Start ein, um dann die Mannschaft zu loben: „Wir haben sehr souverän gespielt, nach dem 1:2 haben wir fünf bis acht Minuten wieder gezittert, aber danach war es sehr souverän.“
Anders als gegen Leipzig, als Bayer nach ebenfalls extrem überlegen geführter erster Hälfte nur mit einer 2:1-Führung in die Halbzeit gegangen war und danach einen deutlichen Leistungsabfall erlitt, stellte sich bei Xhaka nach dem Hoffenheimer Anschlusstreffer diesmal kein schlechtes Gefühl ein.
Xhaka machte sich nach dem 1:2 „keine Sorgen“
„Ich habe mir keine Sorgen gemacht“, sagte Xhaka über die Phase, in der Bayer zum dritten Mal in Serie einen 2:0-Vorsprung zu verspielen drohte. Auch wenn dieses Wanken nicht lange anhielt, störte sich der Schweizer an diesem Zustand, aber in erster Linie, weil er erst gar nicht hätte eintreten dürfen.
„Wir geben dem Gegner halt momentan sehr viel Hoffnung nach dem 2:0, als wir eigentlich alles unter Kontrolle hatten“, stellte Xhaka treffend fest, „wir haben sehr gut angefangen, waren sehr dominant, haben Chancen kreiert.“ Der Haken daran: Bayer nutzte sie nicht, um das Spiel vorzeitig zu entscheiden, führte nach einer halben Stunde nur 2:0.
Xhaka möchte den Killerinstinkt in der Mannschaft wecken
Wieder „nur“ 2:0. Mit dem Effekt, dass ein einziger Treffer des Gegners das vorher scheinbar so klar verteilte Kräfteverhältnis mit einem Schlag kurzzeitig ausgleicht. „So geben wir dem Gegner wieder Hoffnung – wie gegen Leipzig“, monierte Xhaka, „wenn wir da mit dem 2:0 in die Halbzeit gegangen wären, wäre das Spiel gegessen gewesen, weil Leipzig tot war. Das müssen wir lernen.“
Kurzum: Xhaka möchte den Killerinstinkt bei sich und seinen Kollegen wecken. Damit auch die nur kleinen Phasen eigener Schwäche in eigentlich deutlich überlegen geführten Spielen keine große Auswirkungen mehr haben. Und Bayer eine solche Partie souverän zu Ende spielt. In Sinsheim war dabei ein erste klare Fortschritt festzustellen.