Wolfsburger Wechsel: Dardai statt Arnold? Darum hätte Hasenhüttl „keine Angst“

Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl muss im Spiel beim FC St. Pauli sein Team umbauen, gerade im Mittelfeld herrscht Personalnot. Die Chance für Neuzugang Bence Dardai?

Majer und Nmecha sind zurück, der Kapitän muss ersetzt werden

Am Mittwoch ist Bence Dardai noch ein bisschen tiefer in die Wolfsburger Welt eingetaucht. Für die Neuzugänge des VfL stand eine Tour durchs Volkswagen-Werk auf dem Programm. Ein Blick ins Innere des Eigners, auch der neue Geschäftsführer Peter Christiansen war dabei. „Es war eine großartige Erfahrung“, sagt der Däne, „die Produktionsabläufe aus nächster Nähe zu sehen und zu verstehen, wie viel Arbeit und Detailgenauigkeit in jedem Auto stecken.“ Für Trainer Ralph Hasenhüttl, ebenfalls Teilnehmer der Werkstour, geht es nun vor allem um die Detailarbeit mit seiner Mannschaft. Nach dem 2:4 gegen Werder Bremen sind Umbauten vonnöten – wird  Dardai dabei eingebaut?

Majer und Nmecha sind wieder fit

Klar ist jedenfalls: „Personell müssen wir etwas verändern“, verweist Hasenhüttl, der wieder auf Lovro Majer (nach Sprunggelenkverletzung) und womöglich auch Lukas Nmecha (nach Adduktorenproblemen) zurückgreifen kann, vor dem Spiel am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) auf das Fehlen von Kapitän Maximilian Arnold, der  zwar von seiner schweren Rückenprellung genesen ist, sich gegen Bremen aber im siebten Spiel die fünfte Gelbe Karte eingehandelt hatte. Wer rückt rein für den Anführer? Naheliegend wäre Yannick Gerhardt, der schon gegen Werder eingewechselt wurde, schon in der Vergangenheit immer dann gefragt war, wenn es eng wurde und mit dem der Trainer zu Wochenbeginn in einen intensiven Austausch ging. Doch auch Dardai spielt in den Überlegungen des Österreichers eine Rolle. „Er ist sicher eine Option für mich.“

Fakt ist: Neben Arnold fallen weiterhin auch Mattias Svanberg (Sprunggelenk) und Aster Vranckx (Muskelverletzung) aus, gesucht wird ein Mann neben Salih Özcan. Die vermeintliche Paraderolle von Dardai, der sich bislang stark in Geduld üben müsste. Bislang ist der hochtalentierte Sommerneuzugang von Hertha BSC fast immer nur Zuschauer bei den VfL-Spielen. Zwar gehörte der 18-Jährige immer zum Spieltagskader, eingesetzt wurde er für elf Minuten aber nur beim 2:0-Auswärtssieg in Kiel. Auf sein Bundesliga-Debüt warten muss hingegen noch der gleichaltrige David Odogu, der in der Innenverteidigung zum Einsatz kommen könnte. Warum es also nicht mal mit den beiden Top-Talenten versuchen?

Es spräche nichts dagegen, versichert Hasenhüttl. „Bence hat die ganze Vorbereitung mitgemacht, war bis auf ein paar Tage nie verletzt.“ Und auch Odogu ist voll integriert ins Mannschaftstraining. „Die Jungs wissen schon, worum es geht bei uns, welche Automatismen wir haben, was sie machen müssen. Da hätte ich keine Angst.“ Das Thema „jung oder alt“ gebe es beim Trainer ohnehin nicht. „Bei mir geht es nur um Qualität oder nicht.“ Als Beleg dient der Wolfsburger Altersdurchschnitt pro Spiel: Mit 25,5 Jahren rangiert der VfL auf Platz drei in der Bundesliga hinter Frankfurt (24,7) und Stuttgart (24,7).

Hasenhüttl muss einen Spagat hinbekommen

In der einzig entscheidenden Tabelle ist Wolfsburg hingegen nur 13. Zu wenig für den eigenen Anspruch, zu wenig trotz des knackigen Auftaktprogramms. Die Wende muss her, von den Ergebnissen, nach der großen Enttäuschung gegen Bremen aber auch leistungstechnisch. Hasenhüttl legte in dieser Woche den „Finger in die Wunde“, muss den Spagat hinbekommen, die schwache Defensive zu stabilisieren, ohne die starke Offensive zu schwächen. „Ich glaube“, sagt der Coach, „dass das möglich ist.“ Demonstrieren muss es seine Mannschaft.

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