Im Kader des VfL Wolfsburg herrscht dichtes Gedränge, vor allem im zentralen Mittelfeld. Wo sich Maximilian Arnold und Neuzugang Salih Özcan noch aneinander gewöhnen müssen.
Svanberg enttäuscht, Vranckx überzeugt
Die 350 war hinten ins Trikot geflockt, der Wolfsburger Rekordspieler erreichte den nächsten Meilenstein seiner VfL-Karriere. 350 Bundesligaspiele für den VfL sind es nun seit Samstag für Maximilian Arnold, gekrönt wurde dieses Jubiläum beim 1:2 gegen Eintracht Frankfurt aber nicht. Und dennoch sagt der 30-Jährige: „Es erfüllt mich schon mit Stolz.“ Um direkt anzufügen: „Ich lehne mich jetzt nicht zurück.“ Schließlich gibt es noch viel zu tun.
Gerade aktuell, in einer Phase, in der der Findungsprozess der neuen Wolfsburger Mannschaft in vollem Gange ist. Im zentralen Mittelfeld kam in der letzten Woche der Transferperiode mit Salih Özcan ein neuer Mann, der als Einwechselspieler in Kiel (2:0) zum Einsatz kam, dann zur türkischen Nationalmannschaft reiste und nun gegen Frankfurt sein Startelfdebüt feierte. Mit Licht und Schatten.
„Wir haben gefühlt manchmal die gleichen Laufwege.“ (Maximilian Arnold über das Zusammenspiel mit Salih Özcan)
„Wir müssen uns noch zurechtfinden“, sagt Özcans Nebenmann Arnold. „Wir haben gefühlt manchmal die gleichen Laufwege.“ Die Suche nach den Rollen in der Wolfsburger Doppelsechs. Wer positioniert sich tiefer, wer höher? „Manchmal will ich zum Ball“, beschreibt Arnold, „dann kommt er, dann muss ich wieder weg.“ Hier Özcan, der aufgrund seiner Zweikampfstärke als Sechser vorgesehen ist, da Arnold, der betont: „Mein Spiel ist es mehr, das Spiel aufzubauen.“ Sprich: Ebenfalls tiefer zu stehen.
Eine Aufgabe für Trainer Ralph Hasenhüttl, Lösungen zu finden. Und weitere Alternativen im Auge zu haben. Gegen Frankfurt agierte Mattias Svanberg im ersten Durchgang auf der Zehn und kam so gar nicht zur Geltung, nach der Pause wechselte er für Özcan an die Seite von Arnold und machte schließlich Platz für den von einer langwierigen Bauchmuskelzerrung genesenen Aster Vranckx.
Vranckx überzeugt nach seiner Einwechslung
Sosehr Svanberg am Samstag enttäuschte, sosehr wurde Vranckx zum Gewinner bei der 1:2-Heimniederlage. Der Belgier überzeugte mit einer hundertprozentigen Passgenauigkeit, mit mutigen und erfolgreichen Dribblings, mit einer ebenso makellosen Zweikampfführung. Mit einem perfekt getimten Pass auf Mohammed Amoura leitete Vranckx den zwischenzeitlichen Ausgleich ein, Und empfahl sich zweifelsohne für mehr Einsatzzeit.
Hasenhüttl muss sein perfektes Duo finden, hinten dran gibt es noch weitere Alternativen. Bence Dardai, der nach seinem Bundesligadebüt in Kiel wieder 90 Minuten draußen blieb. Oder Yannick Gerhardt, der erstmals in dieser Saison keine Spielminuten erhielt.
Arnold: 42 Tore in 350 Spielen
Kapitän Arnold hingegen stand zum dritten Mal 90 Minuten auf dem Feld, absolvierte sein Jubiläumsspiel, in 350 Spielen schoss er 42 Tore. Wo will der 30-Jährige noch hin? „Ich habe gesehen, Neuer hat 500 Einsätze“, blickt der Routinier rüber nach München, wo Torwart Manuel Neuer nun schon auf 504 Einsätze kommt. Da müsste Arnold noch ein paar Jährchen marschieren. Er sagt: „Ich will einfach so viel wie möglich erreichen. Ich habe noch zwei Jahre Vertrag, dann bin ich 32 und hoffe, dass da noch ein paar Spiele dazukommen.“ An wessen Seite auch immer …