Nach dem 3:0 gegen Union steht Harry Kane noch besser da als in der Vorsaison. Ganz zufrieden war der Torjäger des FC Bayern jedoch nicht.
Bayerns Stürmer noch besser als im letzten Jahr
Geht es nach Thomas Müller, dann wird es noch ein bisschen dauern, bis „wir beim FC Bayern mal wieder in ein Fettnäpfchen steigen“. Auf dem Platz haben seine Münchner nach dem 1:4 in Barcelona schließlich drei ansprechende Reaktionen gezeigt, sowohl in Bochum, in Mainz als auch gegen Union jeweils deutlich und ohne Gegentor gewonnen.
Und wenn die Mannschaft schon kaum Angriffsfläche bietet, dann hilft eben die Technik im Stadion aus. Internet und Kontrollsysteme waren am Samstagnachmittag lahmgelegt, was tatsächlich ein paar vereinzelte Pfiffe in der Allianz-Arena zur Folge hatte. Sobald so etwas jedoch Erwähnung findet, spricht das eher für die Mannschaft auf dem Rasen.
Der FC Bayern ist nach neun Spieltagen Tabellenführer der Bundesliga und hat zum ersten Mal seit viereinhalb Jahren drei Spieltage am Stück ohne Gegentreffer beendet. Von einem „guten Spiel“ sprach Harry Kane am Samstagabend nach dem 3:0 gegen Union also ohne Übertreibung und erlaubte sich den Phrasenschwein-verdächtigen Zusatz: „Das Wichtigste sind die drei Punkte und die weiße Weste.“
Kane steht nach 14 Pflichtspielen bei 27 Scorerpunkten
Ganz unbeteiligt war der englische Nationalmannschaftskapitän ja nicht an diesem „guten Spiel“ seiner Mannschaft, er steuerte mit zwei Toren und einem Assist seine Scorerpunkte 17, 18 und 19 in dieser Bundesliga-Saison bei (elf Tore, acht Assists) und übertraf sich damit selbst. Zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison hatte Kane nach einem 8:0 gegen Darmstadt „nur“ 17 Scorerpunkte vorzuweisen.
„Ich sehe eine Menge Übung“, lobte Vincent Kompany seine Konstante im Sturm. „Wenn er hinter den Ball kommt und schießt, kann ich etwas erkennen, das er viele Tage im Training geübt hat. Aber natürlich braucht es ein Team, um die Situationen zu schaffen, und es braucht einen Spieler wie ihn, der selbstbewusst ist, und das hat er schon so oft für Bayern München getan.“
„Es wäre schön gewesen, das Video an Jamal zurückzuspielen.“ (Kane scherzhaft über Musialas Geste in Mainz)
So oft wie tatsächlich noch keiner in der ruhmreichen Historie des ruhmreichen FC Bayern, zumindest nach neun Spieltagen. Kane verdrängte durch sein Tor zum 3:0 Robert Lewandowski auf Platz zwei, der Pole hatte es immerhin einmal auf 18 Scorerpunkte im Herbst gebracht.
„Ein bisschen enttäuscht“ war Kane mit einem Augenzwinkern dennoch, weil er es ausnahmsweise bei zwei Treffern belassen musste und nicht zum dritten Mal in dieser Saison ein Bundesliga-Spiel mit dem Hattrick-Ball verließ. „Es wäre schön gewesen, das Video an Jamal zurückzuspielen, nach dem, was er am Mittwoch getan hat.“ In Mainz hatte Musiala nach Schlusspfiff Kanes jüngste Selfie-Videos kopiert und sich nach seinem Dreierpack im Pokalspiel in Kane-Manier auf Englisch bei den Fans bedankt.
Auch so kann die Nummer 9 des FC Bayern jedoch gut leben mit der aktuellen Ausbeute, bei 27 Scorerpunkten in 14 Pflichtspielen. Und fürs Erste bleibt es dabei, dass Kane mehr Bundesliga-Tore (47) als Spiele (41) vorzuweisen hat.