Mahmoud Dahoud freut sich über die Rückkehr in die Bundesliga und will bei der Eintracht als Führungsspieler Verantwortung übernehmen. Bei seiner Vorstellung am Donnerstag äußerte er auch die Hoffnung, sich mit guten Leistungen für eine Rückkehr ins DFB-Team empfehlen zu können.
Frankfurts Zugang fürs Mittelfeld verfolgt ehrgeizige Ziele
Erst am letzten Tag des Transferfensters wechselte Dahoud von Brighton & Hove Albion nach Frankfurt, bei der Eintracht unterschrieb er einen Zweijahresvertrag. Ein Blitz-Wechsel, der eine rasche Entscheidung erforderte. „Ich habe nicht lange nachgedacht“, sagt der Mittelfeldspieler, „ich wollte einfach wieder zurück nach Deutschland. Ich bin ein Kind der Bundesliga.“
„Sehr ballsicher und pressingresistent“
Durch die Verletzung von Oscar Höjlund (Mittelfußbruch) wuchs der Handlungsdruck, im Mittelfeld noch einmal nachzulegen. Die Verantwortlichen hoffen, dass Dahoud nach schwierigen Jahren mit wenig Spielpraxis zurück zu alter Stärke findet. „Mo ist offensiv orientiert, dreht sehr schnell auf und versucht, die Bälle schnell in die Halbräume oder hinter die Kette zu spielen“, erklärt Trainer Dino Toppmöller. Sportvorstand Markus Krösche ergänzt: „Er kennt die Bundesliga, hat international auf hohem Level gespielt, ist sehr ballsicher und pressingresistent.“
Der 28-Jährige selbst nennt „Technik, Intensität in den Zweikämpfen, Laufstärke und Drehungen im Mittelfeld“ als seine Stärken. Er kündigt an: „Ich will sehr viel spielen, der Mannschaft helfen und als Führungsspieler Verantwortung übernehmen.“ Wie schnell er bei der Eintracht auf dem Platz stehen wird, lässt sich schwer einschätzen. Bei Brighton hatte der neue Trainer Fabian Hürzeler offenbar keine Verwendung für Dahoud, zu Saisonbeginn stand er nicht mal im Kader. „Ich muss ihn jetzt erst noch kennenlernen“, sagte Toppmöller nach dem 3:1 gegen Hoffenheim, „aber die ersten Gespräche, die über Telefon stattfanden, waren sehr vielversprechend. Mo hat richtig Lust auf die Aufgabe und den Verein.“
„Ich würde gerne für meine Heimat spielen“
Auch mit Blick auf die deutsche Nationalelf verfolgt der gebürtige Syrer ambitionierte Ziele. „Da würde ich gerne wieder angreifen. Ich bin in Deutschland aufgewachsen und würde gerne für meine Heimat spielen. Wenn ich mich mit guten Leistungen anbieten kann und ein Anruf kommt, würde ich mich freuen“, erklärt Dahoud. Vor knapp vier Jahren lief er in zwei Freundschaftsspielen für die DFB-Elf auf. Kurios: Im März 2024 sprach er noch davon, für das syrische Nationalteam spielen zu wollen, dies sei ein „Herzensprojekt“. Doch dann verließ er überraschend das Trainingslager der Syrer.
Mario Götze schaffte nach seinem Wechsel zur Eintracht noch einmal die Rückkehr in die Nationalmannschaft und kam während der WM in Katar zum Einsatz. Zuletzt empfahl sich Verteidiger Robin Koch am Main für das Nationalteam. Bei der EM kam er zwar nicht zum Einsatz, doch auch jetzt ist er wieder im Kreis des DFB-Teams. Ob die Tür für Dahoud ebenfalls noch einmal aufgeht? Im ersten Schritt müsste er dazu in Frankfurt einen Stammplatz im Mittelfeld erobern. Schon das wird sicherlich kein Selbstläufer.