Wie sich Seoane etwas Luft verschafft hat

Das Zauberwort nach dem Sieg gegen Heidenheim lautet: Bestätigung. Rückfälle verbieten sich, sonst rückt bei Borussia Mönchengladbach ruckzuck auch das Trainerthema wieder in den Mittelpunkt. Beim 3:2-Sieg traf Gerardo Seoane einige gute Entscheidungen.

Gladbachs Trainer mit entscheidenden Änderungen

Zum ersten Mal gab es vor dem Anpfiff laute Pfiffe im Borussia-Park, als bei der Vorstellung der Name von Trainer Seoane ausgerufen wurde. In solchen Phasen helfen nur Siege und ordentliche Leistungen, und beides lieferten die Borussen mit ihrem Trainer am Samstag gegen Heidenheim.

Das 3:2 beendet die Trainerdebatte zwar nicht, aber es verschafft Seoane zumindest etwas Luft. Bis zur nächsten Prüfung, die am Freitagabend Mainz 05 (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) heißt. Ein Rückfall wie zuletzt in Augsburg (1:2), als die Mannschaft einen fürchterlichen Auftritt hinlegte, verbietet sich, sonst rückt sofort auch wieder das Trainerthema in den Mittelpunkt. Die gegen Heidenheim gezeigten Fortschritte bedürfen einer Bestätigung. Auch über das Mainz-Spiel hinaus.

Seoanes Veränderungen machen sich bezahlt

Für Heidenheim traf Seoane Entscheidungen, die sich bezahlt machten. Angefangen bei der Flügelbesetzung. Die Startelf-Rückkehr von Franck Honorat und die Hereinnahme von Robin Hack wirkten sich belebend aus. Zwar agierten die beiden Außenbahnspieler noch nicht auf ihrem Top-Niveau, allerdings änderte sich mit ihnen die Statik im Spiel.

Die in Augsburg vermisste Tiefe war da, Tim Kleindienst besser in die Abläufe eingebunden. „Wir hatten viel mehr Zug zum Tor, sind viel häufiger in den Strafraum gekommen und haben viel mehr gefährliche Aktionen kreiert“, sagte Borussias Doppeltorschütze.

Deutete in der Woche vor Heidenheim einiges darauf hin, dass Seoane die Aufgabe mit Honorat und Hack angehen wird, kam die Entscheidung auf der Zehnerposition schon eher überraschend. Dort erhielt Alassane Plea den Vorzug vor Neuzugang Kevin Stöger, der auf der Bank Platz nehmen musste. Seoane bewies ein gutes Näschen: Plea war an allen drei Gladbacher Toren beteiligt, nutzte die Räume im Zentrum. „Alassane hat genau das gezeigt, was wir uns von ihm erwartet haben“, zeigte sich Sport-Geschäftsführer Roland Virkus zufrieden.

Virkus: „Nicht zurücklehnen“

Seoanes dritter Treffer: Der Wechsel in der Doppelsechs. Rocco Reitz spielte statt Philipp Sander im zentralen Mittelfeld – gleichbedeutend mit einem Bekenntnis zu einer mutigeren Ausrichtung. Sander verkörpert den Typus des Strukturspielers, ist einer für die Ordnung. Der quirlige und draufgängerische Reitz dagegen stresst den Gegner mehr und liefert mit seinen Vorstößen immer wieder Impulse für die Offensive. Reitz gebührte ein wesentlicher Anteil am wichtigen 1:1-Ausgleichstreffer. Klasse, wie er sich gegen mehrere Gegenspieler behauptete und den Ball zu Plea brachte. Auch der U-21-Nationalspieler war zweifelsfrei eine Belebung fürs Gladbacher Spiel.

Am Freitag in Mainz steht nun alles wieder auf dem Prüfstand. Das macht Virkus unmissverständlich klar und betont: „Wir können uns nicht zurücklehnen. Wir haben gegen Heidenheim ein gutes Spiel gezeigt – und das gilt es jetzt zu bestätigen.“

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