Die letzten vier Testspiele der Sommervorbereitung gingen für Holstein Kiel ebenso verloren wie die ersten beiden Bundesligapartien – für Marcel Rapp zählte beim 1:0 in Hamburg daher nicht nur der Test-Charakter, sondern auch das Ergebnis.
Kiel schlägt den HSV 1:0
Unter Ausschluss der Öffentlichkeit hatte Holstein am Donnerstag auf dem Trainingsplatz im Schatten des Volksparkstadions einen intensiven und vor allem erfolgreichen Auftritt hingelegt, und der Trainer verhehlt die Bedeutung des Ergebnisses nicht. „Es war ein sehr gutes und sehr intensives Spiel gegen einen guten Gegner und damit genau das, was wir haben wollten. Ich würde aber lügen, wenn ich sagen würde, dass das Resultat keine Rolle für uns spielt. Natürlich ist es für die Jungs wichtig, ein Spiel zu gewinnen. Das gibt am Ende noch mehr Selbstvertrauen als das gute Spiel an sich.“
Rapp sah wie zuletzt weitere Fortschritte bei seiner Mannschaft, attestiert ihr vor allem eine Steigerung in spielerischer Hinsicht. „Wir haben das Spiel nicht über zweite Bälle auf unsere Seite gezogen, sondern mit fußballerischer Qualität.“
Rapp über Harres: „Wir haben Fantasie bei ihm“
Ein Musterbeispiel für den aus des Trainers Sicht erzielten Fortschritt ist auch der Torschütze. Phil Harres hatte nach 57 Minuten den entscheidenden Treffer erzielt und sich damit für einen Entwicklungsprozess belohnt, der seit seinem Wechsel vom FC Homburg an die Förde in vollem Gange, aber noch längst nicht abgeschlossen ist. „Phil“, sagt Rapp über den 24-jährigen Angreifer, „kommt aus der Regionalliga. Jetzt ist er in der Bundesliga, und wir haben Fantasie bei ihm. Er hat die Bälle gut festgemacht, hat das Tor gut erzielt. Das alles zeigt uns: Es geht voran, er macht Schritte nach vorn.“
Nach dem erfolgreichen Test beim HSV gewährt Rapp seinen Profis ein langes und freies Wochenende, gibt ihnen aber individuelle Laufpläne mit, ehe ab dem kommenden Montag die Vorbereitung auf das Duell mit dem FC Bayern beginnt. Ein Probelauf für das Kräftemessen mit dem Rekordmeister aus München, versichert der Coach, war der Hamburg-Trip indes ausdrücklich nicht. „Ohne dem HSV zu nahe zu treten“, sagt Rapp mit einem Augenzwinkern, „aber wenn wir uns gezielt auf die Bayern vorbereiten wollen, dann müssten wir vorher wahrscheinlich gegen Real Madrid testen.“
