Am Dienstag bestätigte Markus Krösche erstmals offiziell das Interesse an Hoffenheims Mittelfeldspieler Tom Bischof, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft. In einer Medienrunde erklärte der Eintracht-Sportvorstand außerdem, wie es ihm gelingt, hochveranlagte Talente von einem Wechsel nach Frankfurt zu überzeugen.. „In Europa sind wir für junge Talente sehr, sehr interessant“. Ob die Eintracht bei Tom Bischof am Ende das Rennen machen wird, lässt sich aktuell schwer einschätzen. Der 19-Jährige, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, hat sich in die Notizblöcke etlicher Top-Klubs gespielt. Bei einem möglichen Wettbieten wird die Eintracht keine verrückten Dinge machen.. Starke Perspektive, aber finanzielle Grenzen. „Wir haben gewisse finanzielle Rahmenbedingungen und werden unsere Struktur im Kader nicht durchbrechen. Das heißt: Es gibt ganz klare Grenzen, die wir nicht überschreiten. Es geht immer darum, den Spieler zu überzeugen. So wie wir es bei Hugo Larsson, Oscar Höjlund oder Omar Marmoush und anderen Jungs gemacht haben. Auch da gab es immer finanzstärkere Klubs“, erklärt Krösche.. Die Eintracht erwies sich in den vergangenen Jahren für junge Spieler als idealer Klub zur persönlichen Weiterentwicklung. Etliche Profis empfahlen sich bei den Hessen für Spitzenvereine. Ein kleiner Überblick: Luka Jovic wechselte von Frankfurt zu Real Madrid, Ante Rebic ging zur AC Mailand, André Silva zu RB Leipzig, Randal Kolo Muani und Willian Pacho kamen nach jeweils nur einer Saison am Main bei PSG unter, Jesper Lindström ging nach Neapel, für Evan Ndicka öffnete sich der AS Rom eine Tür und Filip Kostic heuerte bei Juventus Turin an.. „Wir haben an Glaubwürdigkeit im Wettbewerb gewonnen“. Solche Werdegänge bleiben auf dem europäischen Markt nicht verborgen. „Wir haben an Glaubwürdigkeit im Wettbewerb gewonnen. In Europa sind wir für junge Talente sehr, sehr interessant. Gerade im Ausland hat sich die Wahrnehmung total verändert. Vor drei, vier Jahren kannte im Ausland keiner Eintracht Frankfurt“, meint Krösche und berichtet: „Es gibt sogar Spieler aus England, die sagen: Der einzige Klub außerhalb von England wäre Eintracht Frankfurt. Eine solche Resonanz ist schon gut.“. In Gesprächen versucht Krösche, den Profis und deren Umfeld eine klare Perspektive aufzuzeigen. „Wir versuchen, den Spielern eine Geschichte zu erzählen, wie wir sie weiterentwickeln wollen. Wir wissen um ihre Stärken, zeigen ihnen aber auch ihre Schwächen auf und erklären, wie wir an den Schwächen arbeiten wollen“, sagt Krösche. Er führt aus: „Wir erläutern, welche Rolle der jeweilige Spieler in der Systematik bei uns einnehmen soll und welchen Vorteil ein Wechsel zu Eintracht Frankfurt für die zukünftige Karriere hätte: mit dem Stadion, der Emotionalität, unseren Experten um die Mannschaft herum und dem Standort. Dann liegt es am Spieler.“. „Wir setzen das um, was wir erzählen“. Die Konkurrenz wird in den Gesprächen nicht madig gemacht. „Es geht uns nicht darum zu sagen: Geh nicht zu Bayern, geh nicht zu Dortmund. Das steht uns gar nicht zu. Es geht darum, uns und die Vorteile von Eintracht Frankfurt zu präsentieren“, sagt Krösche. Er bekräftigt: „Wir setzen das um, was wir erzählen. Man kann jungen Spielern immer sagen, dass sie spielen werden. Du musst aber auch einen Trainer haben, der die Überzeugung hat, junge Spieler einzusetzen, und der akzeptiert, dass sie auch mal Fehler machen.“. Das ist bei der Eintracht gegeben, allein Omar Marmoushs Entwicklung unter Coach Dino Toppmöller spricht Bände. Mit einem Durchschnittsalter von 24,6 Jahren stellen die Hessen das jüngste Team der Liga. Ob Krösches Argumente auch Bischof überzeugen, werden die kommenden Wochen zeigen. Womöglich kann auch Pirmin Schwegler noch ein wenig Überzeugungsarbeit leisten. Der Leiter Profifußball war bis zum vergangenen Sommer in gleicher Funktion bei der TSG Hoffenheim tätig.