Auf den ersten Blick ist es verwunderlich, dass es wirklich bis zum 11. Spieltag gedauert hat, ehe in der Bundesliga sein erstes Saisontor erzielte. Das seit Anfang 2023 beim Sport-Club weitergebildete Schweizer Top-Talent, dessen Stern im jüngsten Saisonfinale mit je zwei Toren und Assists sowie einer kreativ-mutigen Spielweise aufging und ihn direkt in die Schweizer Nati führte, hat nämlich schon seit Saisonbeginn prägenden Einfluss auf das Spiel der Mannschaft von .
Beim so wichtigen nach vorangegangenem Fehlstart glänzte Manzambi mit zwei Assists, handelte sich durch ein hohes Bein am Ende aber noch eine unglückliche Rote Karte ein. Nach der folgenden Zwei-Spiele-Sperre wurde er nur beim erst zur Pause eingewechselt. In den übrigen 14 Saisonspielen der Freiburger stand Manzambi immer in der Startelf.
Auch beim sowie beim trug er sich als Vorlagengeber in die Scorerliste ein und erzielte beim sein erstes Saisontor im Verein. Ansonsten überzeugte der defensiv manchmal noch anfällige Youngster, der für den schon öfter verletzt fehlenden einige Male als offensiver Part auf der Doppelsechs eingesetzt wurde, mit seiner Spielstärke.
Die nächste Premiere im Nationaltrikot
In der Schweizer Nati hat er Mitte Oktober zudem als Joker nach schnörkellosem Zug zum Tor erzielt. Nati-Trainer attestierte Manzambi danach einen „unglaublichen Tordrang, den er noch selten bei einem Spieler“ gesehen habe.
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Yakin hatte Manzambi direkt nach dessen ersten überzeugenden Bundesliga-Auftritten mit auf die USA-Reise der Nationalmannschaft genommen und im Test gegen Mexiko als Joker (4:2) und vier Tage später gegen die USA (4:0) gar in der Startelf debütieren lassen. Manzambi zahlte das Vertrauen mit einer starken Leistungen samt Traumtor und Vorlage gegen die US-Boys eindrucksvoll zurück.
Sein rasanter Aufstieg setzt sich in dieser Saison nahezu ungebremst fort. Im Rückspiel gegen Schweden Mitte November () traf Manzambi erneut zum Endstand, obwohl er abermals erst kurz vor Ende eingewechselt worden war. Dann folgte eine weitere Premiere im Schweizer Dress, das erste Startelfmandat in einem Pflichtspiel, beim Abschluss der erfolgreichen WM-Quali im Kosovo (). Inzwischen steht Manzambi bei drei Toren und einer Vorlagen in acht Länderspieleinsätzen (zweimal Startelf).
Tor in München und Blick nach vorne
Einen weiteren Meilenstein sammelte Manzambi jetzt auch am Wochenende mit . Auswärts bei den Bayern treffen die Gegner generell nicht so oft und schon gar nicht in einer Phase, in der man das Team von für das aktuell beste in Europa halten muss. Zumindest bis zum Gipfeltreffen am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) in der Champions League beim .
Manzambi erzielte am Samstag sogar das zweite Freiburger Tor zur frühen 2:0-Führung. Dass ihn bei seinem Kopfballtreffer mit überraschend schlechtem Timing unterstützte, gehört zum Fußball und ist eben manchmal das Glück der Offensivspieler. Manzambi jedenfalls wird das Tor gegen die großen Bayern sicher noch lange in Erinnerung behalten, auch, wenn er sich mit dem SC am Ende noch eine 2:6-Klatsche eingefangen hat.
„Bayern ist einer sehr gute Mannschaft. Da sie noch vor der Halbzeit das 2:2 gemacht haben, war es schwer für uns, wir haben fast nur noch verteidigt. Am Ende waren es leider sechs Gegentore“, wusste Manzambi die Kräfteverhältnisse einzuschätzen und richtete den Blick lieber schon auf die nächste Aufgabe am Donnerstag in der Europa League in Pilsen.
„Das ist auch eine gute Mannschaft, das wird schwer“, warnte er vor dem tschechischen Vertreter, der nach vier Europa-League-Partien acht Punkte auch dem Konto hat. Freiburg hat als Tabellenzweiter zwei Zähler mehr und fährt dementsprechend selbstbewusst in die für ihr Bier bekannte Stadt: „Wir müssen uns gut vorbereiten, dann können wir dort gewinnen“, sagt Manzambi.
Die Positionsfrage und attraktive Aussichten
Er selbst wird höchstwahrscheinlich wieder auf dem Rasen dabei sein. Spannend wird nun vor allem, auf welcher Position. Auf der Zehn ist der kreative und auch mal risikoreich agierende Techniker mit den schnellen Richtungswechseln wohl grundsätzlich am besten aufgehoben. Dort überzeugte zuletzt aber Sommerzugang , während Manzambi trotz der Genesung von Stammkraft Osterhage den Platz neben in München zunächst behalten hat. Osterhage wurde erst in der 64. Minute für Manzambi eingewechselt.
Auf welcher Position auch immer, Manzambi sehnt sich nach dem Dauereinsatz zuletzt im Verein und im Nationalteam jedenfalls überhaupt nicht nach einer Pause: „Ich mache viel Regeneration, im Stadion und zu Hause. Ich fühle mich fit, bin noch jung und hoffe, ich kann noch viele Jahre so weitermachen.“
Das klingt nach den vergangenen Monaten nach attraktiven Aussichten für den SC, die Nati und für den erst 20-jährigen Manzambi selbst. Auch, wenn einem normalen Entwicklungsprozess in diesem Alter entsprechend irgendwann auch mal die eine oder andere Leistungsdelle kommen wird.
Im Saisonfinale 2024/25 war Johan Manzambi die Entdeckung beim SC Freiburg. Inzwischen sammelt das Top-Talent als fester Bestandteil in Klub und Nationalteam weitere Marken.
