Union hat nach einer wackligen Anfangsphase Frankfurt im Griff gehabt. Einmal mehr war Benedict Hollerbach der gefährlichste Offensivakteur bei den Eisernen.
Union-Angreifer erklärt seinen Treffer gegen Frankfurt
Die Spieler lagen sich mit dem Trainerteam bereits in den Armen, um das 2:1 durch Tim Skarke zu feiern. Doch nach ellenlanger Überprüfung durch den VAR wurde dann doch auf Abseits entschieden, weil ein Teil von Christopher Trimmels Hacke zuvor hauchzart im Abseits war. Die Berliner rannten gegen Frankfurt nachfolgend weiter an, aber der Siegtreffer sollte nicht mehr gelingen. Und dennoch überzeugte Union auch gegen die Eintracht über weite Strecken und beißt sich somit im oberen Drittel der Bundesliga-Tabelle fest.
„Ich fand es beeindruckend, wie die Mannschaft zurückgekommen ist. Die Leistung war super“, befand Trainer Bo Svensson. Kapitän Christopher Trimmel war der gleichen Meinung: „Wir haben in der zweiten Halbzeit ordentlich Druck aufgebaut. Wir waren sauberer, haben uns Chancen erspielt und Frankfurt gut zugemacht. Zudem haben wir viele zweite Bälle gewonnen und besser in den Halbräumen verteidigt. Das war wieder mehr Union-like.“
Union verschläft die erste halbe Stunde
Nicht ganz so typisch für die Eisernen war dagegen die erste halbe Stunde. Denn die Gäste konnten sich in einer Bärenruhe die Bälle zuspielen, ohne dabei wirklich gestört zu werden. Die Berliner waren immer einen Schritt zu spät am Mann, sodass die Eintracht flüssig kombinieren konnte. „Wir haben uns die erste halbe Stunde schwer getan, waren nicht mutig genug im Anlaufen“, befand Svensson. Zudem ergänzte Sportchef Horst Heldt: „Die ersten 15 Minuten haben wir uns anders vorgenommen. Wir haben versucht zu pressen, es aber nicht wirklich in den Griff bekommen.“
Doch schon Ende des ersten Durchgangs steigerten sich die Köpenicker, erspielten sich nach dem Seitenwechsel dann einige Hochkaräter. Von Frankfurt dagegen war offensiv nahezu nichts mehr zu sehen. „Wir haben eine gute Reaktion gezeigt. Es waren einige Sachen dabei, auf die man stolz sein kann“, sagte Hollerbach, der mit seinem zweiten Saisontor den Ausgleich besorgte. Warum er sich bei seinem Abschluss für einen Lupfer entschied, hatte auch mit dem spanischen Clasico Real Madrid gegen FC Barcelona zu tun, den er sich am Samstagabend angeschaut hatte.
Hollerbach sieht auswärts noch Schwächen
„Da haben sie vor dem Keeper versucht, den Ball flach vorbeizuschieben. Das hat nie funktioniert. Es war sehr markant in dem Spiel“, erklärte der Angreifer. „Deswegen: Wenn der Keeper weit draußen ist und du den Chip gut setzt, ist der Ball eigentlich immer drin.“ Seine Überlegungen waren clever, denn sein Plan ging auf. Der Chip über Frankfurts Keeper Kevin Trapp hinweg landete im Netz. Und nun folgt am kommende Wochenende die nächste schwierige Aufgabe mit dem Gastspiel beim FC Bayern München. Hollerbach: „Zuhause wächst jeder über sich hinaus, das müssen wir jetzt auch auswärts zeigen. Da sind wir aktuell noch nicht gut genug, um solche Gegner zu bespielen.“