Vogt schreibt mit Elfmeter gegen Dortmund Bundesliga-Geschichte

Einen hart erarbeiteten Sieg gegen Borussia Dortmund feierte Union Berlin am Samstagnachmittag. Das Führungstor per Strafstoß war dabei aus mehreren Gründen etwas besonderes.

„Irgendwie waren die Jungs zufrieden mit mir“

„Wir waren heute gut drauf, haben auch gelitten“, meinte Kevin Vogt bei Sky nach dem prestigeträchtigen Erfolg gegen den BVB. „Sie haben eine sehr gute Mannschaft. Aber was sie nicht so mögen ist, wenn man mit sehr viel Leidenschaft in die Zweikämpfe geht“, analysierte der Berliner Abwehrspieler weiter. Was ihn ebenso freute wie die auch spielerisch gute erste Hälfte, war der zweite Durchgang, in dem die Westfalen zwar den Anschlusstreffer erzielt hatten, Union anschließend aber „nichts mehr zugelassen“ habe.

„Habe fünf, sechs Gesichter zu mir blicken sehen“

Dass Vogt nicht nur in der Defensive in Erscheinung trat, sondern den Sieg mit einem verwandelten Elfmeter auf den Weg brachte, war eine besondere Geschichte dieser Partie. Denn als Torjäger oder Elfmeterschütze war der Defensivakteur in seiner Karriere bislang nicht bekannt gewesen. „Wir haben im Training oft Elfmeter geschossen. Irgendwie waren die Jungs mit mir zufrieden. Als wir den Elfmeter bekommen haben, habe ich gleich fünf, sechs Gesichter zu mir blicken sehen“, erklärte der 33-Jährige.

„Der Elfmeter war zum Glück zu gut, den konnte selbst ein Gregor Kobel nicht halten.“ (Kevin Vogt)

Dabei war es Vogt eigentlich gar nicht recht, den Strafstoß gleich gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Gregor Kobel schießen zu müssen: „Ich hatte es ihm schon gesagt, dass ich mir ein anderes Spiel gewünscht hatte, denn er hat schon den einen oder anderen Elfmeter weggefischt, auch im Training. Aber der war zum Glück zu gut, den konnte selbst ein Gregor Kobel nicht halten“, meinte der Defensivspieler grinsend.

Keiner musste länger warten als Vogt

Dabei war sein erst viertes Bundesliga-Tor im 341. Spiel zusätzlich ein ganz besonderes, ja sogar historisches. Denn noch nie in der Liga-Geschichte hatte ein Feldpieler in der Bundesliga-Geschichte länger auf sein nächstes Tor warten müssen als Vogt, dessen letztes Tor nach fast zehn Jahren und 275 Spielen kam. Kurioserweise war der Treffer damals – am 8. Spieltag 2014/15 im Trikot des 1. FC Köln – auch ein Tor zum 1:0 in der ersten Spielhälfte gegen Borussia Dortmund gewesen.

Überhaupt nur drei weitere Spieler warteten in der Liga-Historie länger als 200 Spiele auf einen Treffer: Dietmar Schwager (266 Spiele), Reinhold Zech (211) sowie Dennis Diekmeier (203). Vogt wartete länger, doch sein Warten ist nun vorbei.

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