Unions Stadion-Aktionäre sagen „Ja“ – 60 Millionen Euro bis Ende 2024?

An der Alten Försterei sind in den kommenden Jahren umfangreiche Bauten inklusive Stadionerweiterung geplant. Jetzt schon winken Union Berlin frisches Geld und tausende neue Vereinsmitglieder.

Kapitalerhöhung zugestimmt

Angesichts des sich anbahnenden Millionen-Deals wäre andernorts vielleicht Schampus geflossen und Kaviar gereicht worden. Doch beim 1. FC Union Berlin gab es nach der 13. Ordentlichen Hauptversammlung der „An der Alten Försterei“ Stadionbetriebs AG, deren Hauptgeschäftspartner der 1. FC Union ist, gratis Bouletten, Kartoffelsalat und Bier für die Stadion-Aktionäre von 2011.

Sie beschlossen am Mittwochabend im VIP-Bereich des Stadions mit großer Mehrheit (99,5 Prozent), dass es noch in diesem Jahr viele neue Besitzer der Schmuck-Aktien geben könnte.

„Das wird den Stadionausbau erleichtern.“ (Union-Präsident Dirk Zingler)

Die Alt-Aktionäre stimmten einer Kapitalerhöhung in Höhe von bis zu 60 Millionen Euro zu. 120.000 weitere Schmuck-Aktien im Wert von jeweils 500 Euro werden auf den Markt geworfen. „Es ist ein historischer Moment, mit dem dieser Fußball-Standort für die nächsten Generationen abgesichert werden kann. Es geht um die Schaffung einer robusten Eigenkapital- und Finanzstruktur. Das wird den Stadionausbau erleichtern“, erklärte Präsident Dirk Zingler, der bei der Versammlung in seiner Eigenschaft als Aufsichtsratschef der Stadionbetriebs AG agierte.

Der Handel mit Aktien, die ein Zusammengehörigkeits- und Mitbestimmungsgefühl mit sich bringen sollen, besitzt Tradition bei Union. Bereits vor 13 Jahren hatten über 4000 Unioner mehr als 5400 Aktien im Wert von 2,72 Millionen Euro gezeichnet und so 2012/13 finanziell zum Ausbau der Haupttribüne beigetragen.

Limitierung schließt Einzelinvestoren absichtlich aus

Die Alt-Aktionäre dürfen zwischen dem 25. November und dem 8. Dezember 2024 für jede bestehende Aktie neun neue kaufen. Neu-Aktionäre können ab dem 9. Dezember bis zum 31. Dezember maximal zehn Aktien erwerben. Mit dieser Limitierung schließt der Klub Einzelinvestoren absichtlich aus.

Die Union-Familie soll sich jedoch nicht erst nach der Erweiterung des Stadions von derzeit 22.012 auf rund 40.500 Besucher vergrößern. Da erneut nur Vereinsmitglieder Aktien zeichnen können, ist mit einem weiteren Zuwachs zu rechnen. Aktuell hat Union rund 68.000 eingetragene Anhänger. Rund 60.000 von ihnen könnten aktuell Aktien zeichnen. Die Führungsgremien und Sponsoren des Vereins werden für rund 19 Millionen Euro zuschlagen.

Angesichts solcher Summen gingen die normalen Kennzahlen der Hauptversammlung fast unter. Im Geschäftsjahr 2023/24 erzielte die Stadionbetriebs AG einen Überschuss in Höhe von 79.000 Euro. Dieser wird mit dem bisherigen Bilanzverlust in Höhe von minus 2,821 Millionen Euro verrechnet.

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