„Bayer Leverkusen – A Dream Comes True“ lautet der Titel der Dokumentation der Double-Saison. Das vierteilige Werk, ab Dienstag bei Amazon zu sehen, zeigt Emotionen und Hintergründe der historischen Spielzeit.
Dokumentation zur Leverkusener Double-Saison bei Amazon
Von der Geburtsstunde bis zur tosenden Party-Nacht von Berlin. Die etwas mehr als vierstündige Dokumentation der Leverkusener Double-Saison, die ab Dienstag auf der Streaming-Plattform Amazon Prime Video zu sehen ist und in Zusammenarbeit mit Warner Bros. entstand, liefert neben vielen emotionalen Eindrücken auch Einblicke in das Seelenleben der Protagonisten.
Getragen wir das vierteilige Werk aber nicht allein von den Stars und Hauptdarstellern dieser historischen Saison 2023/24, sondern auch von zwei Randfiguren, die die Bedeutung der Ereignisse und handelnden Personen treffend einordnen: Hans-Peter Lehnhoff und Rüdiger Vollborn, zwei Klub-Legenden.
Lehnhoff huldigt dem „Zauberer“ Xabi Alonso
So huldigt Lehnhoff dem Trainer und Urheber des Doubles. „Der Zauber hinter dieser Mannschaft ist der Zauberer – und das ist Xabi Alonso.“ Zu dem Mittelstürmer Victor Boniface verrät, dass der frühere Weltklassespieler auch als Anlaufpunkt nicht nur für die Spieler fungiert. „Er hat immer einen Rat. Man kann nicht nur über Fußball, sondern auch über persönliche Probleme mit ihm reden, wenn es einem schlecht geht“, erklärt der 23-Jährige, „er ist eine Vaterfigur für den gesamten Klub.“
Und so erfährt man Einiges über die Stars. Kreativdirektor Florian Wirtz („Ich habe gemischte Gefühle, wenn ich an den 1. FC Köln denke“) spricht über seine Geschichte(n) mit dem Geißbock-Klub. Stratege Granit Xhaka ordnet einen Tiefpunkt als Meilenstein seiner Karriere ein: „Ich hatte das Glück, 2019 ausgepfiffen worden zu sein. Als Kapitän bei Arsenal. Vor 60.000. Ich sage Glück, weil mich das brutal stark gemacht hat“, erzählt der Schweizer, der zudem verrät, warum er in den Gesprächen mit Bayer 04 erstmals seine Frau hinzuzog.
Die Dokumentation besteht aus vier Teilen: Die Geburtsstunde des Double-Teams mit der Verpflichtung von Xabi Alonso im Herbst 2022, der Meistersaison, der erst im Finale gestoppten Leverkusener Kampagne in der Europa League und der Finalwoche mit den beiden Cup-Endspielen, der Enttäuschung in Dublin und dem Sahnehäubchen in Berlin, wo Bayer 04 den DFB-Pokal gewann.
Als Wirtz seiner Mutter ein Alkoholfreies besorgt
Neben diesen Highlights sind es aber auch die kleinen Bilder, die schöne Geschichten erzählen. So wird gezeigt, wie Florian Wirtz nach dem Titelgewinn seiner Mutter ein alkoholfreies Bier heraussucht. Oder die Geschichten, die die Emotionen des Geschäfts widerspiegeln.
Wie die aus den beiden Halbfinalspielen in der Europa League gegen die AS Rom, gegen die Bayer noch im Vorjahr ebenfalls im Halbfinale unglücklich gescheitert war. Damals taten sich die Italiener nicht nur durch unerträgliches Zeitspiel hervor.
Als größten Provokateur in den beide Duellen hatten die Bayer-Profis Roms Kapitän Gianluca Mancini ausgemacht, der letztlich Leverkusens Finaleinzug sicherstellen sollte. „Es gibt Karma im Fußball. Wenn man über Karma redet, gibt es einen Spieler, der sich gegen Leverkusen keine Freunde gemacht hat“, erklärt Granit Xhaka, „der macht dann das entscheidende Eigentor. Da haben sich sehr viele Spieler dementsprechend sehr gefreut.“
Vollborn: Stars können die Tragweite noch nicht ermessen
Viele Emotionen der Stars also, die die Tragweite ihrer Erfolge noch gar nicht ermessen können, wie Vollborn glaubt, der 1988 beim Leverkusener UEFA-Cup-Triumph das Bayer-Tor hütete. Die aktuellen Profis „werden in 25 Jahren zum Jubiläum in dieses Saison einlaufen und sich fragen, wenn das ganze Stadion aufsteht: Mein Gott, was ist denn hier los? Wow!“, sagt der 51-Jährige sichtlich aufgewühlt.
Und fügt nur einen Wunsch an: „Ich möchte 86 Jahre alt werden, um diese Truppe dabei zu sehen. Sie haben es wirklich geschafft, diesen Traum von uns Bayer-04-Fans zu verwirklichen. Da haben sie sehr, sehr Großes geleistet.“