Dass Bayer 04 zum Wiederauftakt in Dortmund gewann, lag in erster Linie an der bärenstarken Defensive, insbesondere an der herausragenden Viererkette. Dennoch benötigt Leverkusen in der hintersten Linie Verstärkung.
Stärke der Defensivreihe – und ein mögliches Problem
Wenn Bayer 04 am Dienstagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) den 1. FSV Mainz 05 empfängt, wird sich die Personallage in Leverkusens Abwehr wieder etwas freundlicher gestalten. Dürfte Xabi Alonso gegen den Tabellenfünften doch anders als beim 3:2-Sieg in Dortmund auf die gewohnte Dreierabwehrkette mit Edmond Tapsoba, Jonathan Tah und Piero Hincapie setzen.
Damit hätte der Spanier dann noch Nordi Mukiele, der in Dortmund als Rechtsverteidiger mit einer blitzsauberen Defensivleistung überzeugte als Alternative in der Hinterhand. So könnte er bei Bedarf den Franzosen oder den eigentlichen Mittelfeldspieler Robert Andrich in die Abwehrkette einbauen, den er schon wiederholt als „Libero“ in der Dreierformation einsetzte.
In Dortmund war der 16-jährige Natali die einzige Alternative
Wird Xabi Alonso am Dienstagabend in der Abwehr also gezwungen zu reagieren, dürfte dies akut kein Problem aufwerfen. In Dortmund mit der Viererkette hätte sich dies aber ganz anders dargestellt. Dort saß beim Wiederauftakt am Freitag nämlich einzig der 16-jährige Andrea Natali als Alterative für die Abwehr auf der Ersatzbank. Das im Sommer ablösefrei vom FC Barcelona gekommene Talent ist noch ohne jede Profi-Erfahrung.
Natali wäre nur eine Notlösung gewesen. Und auch Andrich wäre für eine Viererkette sicher weniger geeignet als für den Job zentral in der Dreierabwehr. Womit allein schon ein Blick auf den Spielberichtsbogen unterstrich, wie gut dem Kader trotz der herausragenden Leistung der Vierer-Abwehrkette ein weiterer gestandener Innenverteidiger tun würde. Besteht doch auf dieser Position seit der schweren Verletzung von Jeanuel Belocian (Kreuzbandriss) definitiv ein Engpass.
Ohne Belocian-Ersatz hängt die Viererkette am seidenen Faden
Dass Xabi Alonso an der Variante mit einer Viererkette aus vier gelernten Innenverteidigern durchaus Gefallen gefunden hat, zeigen die erfolgreichen Topspiele gegen Stuttgart (0:0), in München im DFB-Pokal (1:0), gegen Inter Mailand in der Champions League (1:0) und eben jetzt in Dortmund. Die Option, auf eine solche Abwehrformation zurückzugreifen, ist derzeit davon abhängig, dass keiner der fitten Innenverteidiger (Mukiele, Tah, Tapsoba, Hincapie) ausfällt. Ohne einen Belocian-Ersatz hängt diese also am seidenen Faden.
Holt Bayer keinen passenden Ersatz, was auf dem Winter-Transfermarkt alles andere als einfach wird, würde man damit das erhöhte Risiko eingehen, Xabi Alonso bei dem Ausfall nur eines einzigen weiteren Innenverteidigers die Option mit dieser speziellen Viererkette zu nehmen. Und diese dürfte in der Rückrunde auch mit den anstehenden K.-o.-Spielen in der Champions League beim Basken noch öfter gefragt sein als im bisherigen Saisonverlauf ohnehin schon.