Trotz Rumpfkader: Rose geht „mega-positiv in die hochintensive Phase“

Die letzte Länderspielpause des Jahres hat Marco Rose nicht – wie sonst ganz gerne mal – zu einem Kurztrip genutzt. Vielmehr grübelte er in seiner Heimatstadt Leipzig darüber, wie er nach zuletzt drei sieglosen Pflichtspielen am Samstag im Gastspiel bei der TSG Hoffenheim den sportlichen Turnaround mit RB hinkriegen kann.

Leipzig will in Hoffenheim den Turnaround schaffen

Er gehe „mega-positiv in die hochintensive Phase vor Weihnachten“, sagt Rose über die kommenden vier Wochen, in denen Leipzigs Trainer mit seinem verletzugsgebeutelten Rumpfkader acht Pflichtspiele in allen drei Wettbewerben meistern muss. Die jüngsten Niederlagen gegen Borussia Dortmund und Celtic Glasgow sowie die Nullnummer gegen Borussia Mönchengladbach beschäftigten den Coach auch in den spielfreien Tagen maßgeblich.

„Ich hab das Laptop auch mal weggelegt und an etwas anderes gedacht, aber am Ende besteht mein Leben aus Fußball und der Begeisterung und dem Wunsch, es gut machen zu wollen, die nächsten Schritte zu gehen, sich zu verbessern und sich Gedanken zu machen, woran es liegen kann, wenn es nicht so gut läuft“, bekannte Rose auf der Pressekonferenz am Donnerstag: „Das bestimmt mein Leben und meine Abläufe auch in der Länderspielpause.“

Rose zum Angriffsspiel: „Müssen klarer werden“

Er habe mit dem Analysten-Team reichlich Daten ausgewertet und Bildmaterial angeschaut von den dürftigen Auftritten gegen den BVB und Celtic, am Ende stand ein klares Urteil. „Wir haben festgemacht, dass wir die beiden Spiele mit viel zu wenig Intensität angenommen und dafür die Quittung bekommen haben“, sagte er, zudem sei man im Angriffsspiel oft zu ungenau: „Wir hatten keine gute Quote, was angekommene Pässe und Abschlüsse betrifft. Dort müssen und wollen wir klarer werden.“

Das habe die Mannschaft bereits gegen Mönchengladbach nach dem Seitenwechsel umgesetzt, betonte Rose, dies habe er dem am Donnerstag erstmals nach den Länderspiel-Abstellungen wieder komplett versammelten Team auch in der Ansprache mitgeteilt: „Gegen Mönchengladbach haben die Jungs in der zweiten Halbzeit eine Top-Leistung gezeigt. Ich habe ihnen klargemacht, dass das aber auch die Basis sein muss.“

Drei Siege und eine Niederlage gegen Ilzer

Hoffenheims neuen Trainer Christian Ilzer kennt Rose aus seiner Zeit bei RB Salzburg, in der Saison 2018/19 traf er viermal auf den damals beim Wolfsberger AC tätigen Kollegen, drei Siegen stand eine Niederlage gegenüber. „Proaktiv, intensiv, hohes und aggressives Pressing, schnelles Umschalten“, das seien die Merkmale von Ilzers Fußball: „Intensität steht bei Christian über allem.“ Entsprechend sei sein Team gefordert, eine andere Körpersprache zu zeigen als in Dortmund und Glasgow.

Verzichten muss er neben den Langzeit-Verletzten Xaver Schlager, Xavi und David Raum auf Yussuf Poulsen, Eljif Elmas und El Chadaille Bitshiabu, die sich allesamt mit Oberschenkelverletzungen abmeldeten. Einen Hinweis auf Fehler in der Belastungssteuerung sieht Rose in den drei jüngsten Fällen allerdings nicht. „Ich glaube nicht, dass das Thema Intensität und Verletzungsrisiko in einen Zusammenhang zu setzen ist“, betonte er. Die Spieler seien „fit und gut beieinander“, zudem verfüge man über eine „top-medizinische Abteilung“.

Lukeba und Geertruida „müssen sofort liefern“

Freilich konnte Rose auch nicht verhehlen, dass er mit seinem ohnehin schlanken Kader, in dem es aktuell nur 15 einsatzfähige Feldspieler gibt, angesichts der Terminhatz auch knifflige Entscheidungen treffen muss. So sind die Abwehrspieler Castello Lukeba und Lutsharel Geertruida nach auskurierten Muskelverletzungen wieder einsatzfähig und „müssen sofort liefern“, da im Kader aktuell nur fünf einsatzfähige Verteidiger stehen. Daher liebäugelt Rose damit, den defensiven Mittelfeldspieler Nicolas Seiwald auch mal auf der rechten Abwehrseite aufzustellen.

„Großes Kompliment“ an U-19-Coach Balitsch

Zu den guten Nachrichten für Rose zählt die Entwicklung von Assan Ouedraogo, der sich nach seiner in der Saison-Vorbereitung erlittenen Knieverletzung Stück für Stück näher an die erste Elf heranarbeitet. Bei der deutschen U19-Auswahl sammelte der Ex-Schalker nun weitere Spielpraxis, wurde von Hanno Balitsch gegen Andorra (2:0) und Zypern (3:1) jeweils in den letzten 20 Minuten eingewechselt und durfte gegen Ungarn (2:1) eine Stunde auf den Platz.

„Großes Kompliment an Hanno Balitsch und sein Team. Wir haben viel diskutiert über Einsatzzeiten, die für ihn Sinn ergeben. Jetzt haben wir einen Spieler zurückbekommen, der Spielpraxis sammeln konnte und sehr nah an der ersten Elf dran ist“. In Hoffenheim allerdings ist der 18-Jährige noch als Joker eingeplant.

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