Svensson vor Meisterprüfung: „Ich spüre keine Verunsicherung“

Ladehemmung trifft Torfabrik: Vor dem Gastspiel von Leverkusen stellt sich die Frage, wie die Berliner nach vier Pflichtspielen ohne Treffer ausgerechnet gegen Bayer ihre Flaute beenden können.

Leichte Hoffnung bei Union auf Leite und Kemlein

Natürlich hat Bo Svensson am Dienstag den internationalen Auftritt von Bayer Leverkusen in der Champions League gegen RB Salzburg (5:0) am Fernseher verfolgt. Der Trainer des 1. FC Union Berlin sah beim deutschen Meister, der am Samstag (15.30 Uhr; LIVE! bei kicker) im Stadion An der Alten Försterei zu Gast ist, trotz der guten Leistung aber „nicht so viele neue Sachen“.

„Es sind Aufgaben, auf die man sich freut“

Svensson wusste schon vorher, was seine Mannschaft erwartet. „Es ist eine große Aufgabe. Der deutsche Meister kommt zu uns. Sie waren zuletzt sehr erfolgreich und verfügen über sehr viel Qualität“, erklärte der Däne. „Von uns ist eine absolute Top-Leistung gefragt. Aber es sind auch die Aufgaben, auf die man sich freut.“

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Die Tendenz beider Mannschaften ist gegenläufig. Union ist seit fünf Pflicht-Begegnungen ohne Sieg. Leverkusen konnte seit dem dritten Spieltag in neun Meisterschaftspartien nicht mehr bezwungen werden.

In Köpenick noch ungeschlagen

Gravierend ist der Unterschied hinsichtlich der Torausbeute. Die Eisernen sind in den jüngsten vier Pflichtspielen, darunter drei Bundesliga-Begegnungen ohne jeglichen Torerfolg. Mit neun Treffern stellt die Mannschaft weiterhin den zweitschlechtesten Angriff nach Aufsteiger FC St. Pauli (sieben).

Leverkusen erzielte dagegen mit 26 Toren die meisten nach Bayern München (36) und Eintracht Frankfurt (27). Die Ladehemmung seiner Elf sorgt bei Svensson vor der Meisterprüfung jedoch nicht für Panik. „Ich spüre keine Verunsicherung. Das wäre nur der Fall, wenn ich meine Mannschaft nicht als Mannschaft wahrnehmen würde“, meinte Svensson. „Wenn ich sehe, dass die Jungs im Training kein Gas geben. Dass es ihnen egal und kein Ehrgeiz vorhanden ist.“

Davon kann in Köpenick offensichtlich keine Rede sein. Der FCU baut natürlich auch auf seine Heimstärke. In dieser Spielzeit ging bei drei Siegen und zwei Unentschieden noch kein Heimspiel verloren.

„Von uns ist eine absolute Top-Leistung gefragt.“ (Bo Svensson über das Duell gegen den amtierenden Meister)

Leverkusen kann sich allerdings locker mit eigenen Positiv-Statistiken beweihräuchern. Saisonübergreifend musste die Werkself in keinem der letzten 22 Auswärtsspiele einen dreifachen Punktverlust hinnehmen. Und unter der Regie von Trainer Xabi Alonso gab es gegen Union zehn von zwölf möglichen Zählern und kein einziges Gegentor.

Kein längerer Ausfall bei Leite

In personeller Hinsicht stehen bei den Hauptstädtern nur die Ausfälle der verletzten Spieler Andrej Ilic, Oluwaseun Ogbemudia und Torwart Yannic Stein fest.

Leichte Hoffnungen auf einen Einsatz darf sich Diogo Leite machen. Der Verteidiger war bei der 0:1-Niederlage beim VfL Wolfsburg früh wegen einer Knieverletzung ausgeschieden. „Diogo hat in Wolfsburg schon viel abbekommen. Es ist aber nichts kaputtgegangen. Es ist eine schmerzabhängige Sache. Ob er zur Verfügung steht, werden wir sehen“, sagte Svensson.

Kemlein zurück im Training

Kleiner geworden sind zudem die Fragezeichen hinter Aljoscha Kemlein. Der Mittelfeldmann hatte am Dienstag beim Training gefehlt. Nach Klubangaben bestand am Dienstagvormittag keine Aussicht auf seinen Einsatz gegen Leverkusen. Kemlein habe keine Schmerzen bei, aber dafür nach Belastungen gehabt.

Deshalb hat Kemlein zu Wochenbeginn einen Spezialisten in Hamburg aufgesucht. Weil dieser grünes Licht gab, konnte der U21-Nationalspieler am Mittwoch beim Training mit Belastungssteuerung wieder auf der Matte stehen. Das überraschte auch die Union-Verantwortlichen positiv.

Nun besteht sogar die Chance, dass er auch am Sonnabend auflaufen kann. „Joschi ist ein junger Spieler, auf den wir aufpassen müssen. Es steht aber eigentlich nichts im Weg für einen Einsatz am Wochenende“, erklärte Svensson am Donnerstag.

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