Stratege Bernardo: Näher dran, aber doch weit weg

In der vorigen Saison spielte er ganz groß auf, aktuell wird Bernardo sehr vermisst beim VfL Bochum. Immerhin gehört er ab sofort wieder zur Trainingsgruppe an der Castroper Straße.

Brasilianer trainiert wieder in Bochum mit

Neue Frisur, grünes Leibchen, ein alter Bekannter: Seit Dienstag trainiert Bernardo wieder mit beim VfL Bochum, nachdem er seine Reha zunächst in seiner Heimat in Brasilien fortgesetzt hatte. Für einen Einsatz aber kommt der vielseitige Defensivmann aktuell noch nicht infrage.

Natürlich wird Bernardo auch noch nicht mit auf dem Leichtathletik-Platz an der Castroper Straße stehen, wenn der Tabellenletzte der Bundesliga am Donnerstag ein Testspiel gegen den niederländischen Zweitligisten FC Den Bosch unter Ausschluss der Öffentlichkeit bestreitet. Immerhin ist aber seine Rückkehr nach Bochum ein deutliches Zeichen, dass es vorangeht und dass der Brasilianer möglicherweise noch in diesem Jahr zu seinem ersten Einsatz in der laufenden Saison kommen wird.

Nach einer Knieoperation im Sommer hatte er zunächst sein Comeback angestrebt, musste dann noch einmal am Knie operiert werden, hatte einen weiteren Rückschlag erlitten. Jetzt immerhin hat er einen Fuß in der Tür, ist näher dran an der Mannschaft, aber immer noch weit weg von seinem Comeback in der Bundesliga.

In der vorigen Saison hatte Bernardo, 2023 für rund 300.000 Euro von RB Salzburg ins Ruhrgebiet gekommen, komplett überzeugt. Da spielte er allerdings nicht als Innenverteidiger, sondern wurde mangels Alternativen überwiegend auf der linken Seite eingesetzt, wo Bernardo mit guter Übersicht und Ballbehandlung überzeugte – und mit seiner offenen Art ein wichtiger Faktor im Kader war.

Allerdings hatte er auch in dieser Zeit immer wieder mal Probleme mit der Achillessehne. Im Trainingslager in Südtirol verließ er den Platz jeweils mit dicken Eisbeuteln um seine Knöchel. Trockene Plätze, verriet er damals dem kicker, würden ihm häufig Schwierigkeiten bereiten.

Bochums Devise bei Bernardo: Bloß nichts überstürzen

Und aktuell? „Das, was ich heute Morgen gesehen habe, hat mich überrascht“, erzählte Bochums Trainer Dieter Hecking der WAZ. „Dass er soweit ist, hätte ich nicht gedacht. Er hat auch schon wieder die Zweikämpfe gesucht. Wir werden ihn jetzt nach und nach aufbauen. Am Donnerstag wird er nicht spielen.“ Nichts überstürzen also, das ist die Devise, aber vielleicht reicht es ja zumindest noch für einen Teil-Einsatz für Bernardo im Jahr 2024.

In den nächsten beiden Spielen nach der Ligapause muss der VfL jeweils auswärts ran, zunächst beim VfB Stuttgart (23. November), eine Woche später beim FC Augsburg (30. November).

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