Nach einer Meniskusoperation steht Exequiel Palacios eigentlich nur als Joker bereit. Doch Leverkusens Trainer Xabi Alonso schließt in München dessen Einsatz von Beginn an nicht aus. Ein Poker-Spiel mit Vorgeschichte.
Leverkusens Trainer schließt Startelfeinsatz des Argentiniers nicht aus
Spielt Bayer 04 Leverkusen gegen den FC Bayern München, stand zuletzt immer ein Spieler früher oder später im Blickpunkt: Exequiel Palacios. Beim 2:1-Sieg der Werkself im März 2023 verwandelte der argentinische Weltmeister zwei Elfmeter und besiegelte damit unfreiwillig das Aus des heutigen Nationaltrainers Julian Nagelsmann beim Rekordmeister.
Auch in der vergangenen Saison drehte es sich vor oder bei den Duellen mit den Münchner um Leverkusens Sechser. Beim 2:2 in München wurde Palacios, der erst tags zuvor von einer Länderspielreise aus Südamerika zurückgekehrt war, an einem Freitagabend zur Halbzeit eingewechselt und sorgte nicht nur mit einer starken Leistung dafür, dass Bayer am Ende einen Punkt mitnahm, sondern verwandelte den dafür nötigen Foulstrafstoß in der Nachspielzeit sicher.
Schon vorm 3:0 im Februar zockte der Trainer mit dem Sechser
Und vor dem Rückspiel, das Leverkusen am 10. Februar eindrucksvoll 3:0 gewann, führte Xabi Alonso gemeinsam mit seinem Gegenpressing-Spezialisten über zwei Wochen ein kleines Schauspiel auf: Obwohl sich der Argentinier drei Wochen zuvor eine schwere Oberschenkelverletzung zugezogen hatte, nährte der Trainer die Hoffnung auf dessen Einsatz von Pressekonferenz zu Pressekonferenz. Auch Palacios spielte mit eigenen Aussagen mit. Es war ein Pokerspiel um den Bayern-Schreck – der am Spieltag dann erwartungsgemäß auf der Tribüne Platz nahm und erst Anfang März auf den Platz zurückkehrte.
Und auch jetzt, vor dem Gipfeltreffen in München am Samstagabend (LIVE! ab 18.30 Uhr bei kicker) ist der Gaucho wieder Bestandteil des Geplänkels, dass vor solch großen Spielen üblich ist. So erklärte Xabi Alonso am Freitag fast beiläufig, dass ein Startelfeinsatz des Weltmeisters nicht ausgeschlossen sei. Und das, obwohl dieser nach einer Meniskusoperation im Juli bislang erst zwei Kurzeinsätze bestritten hat.
Beim 4:0-Erfolg in Rotterdam in der Champions League kam Palacios elf Minuten, beim 4:3-Sieg gegen Wolfsburg, als ihm die Vorlage zum Siegtreffer gelang, zwölf Minuten zum Einsatz. Die ersten Schritte zurück in die Anfangsformation natürlich. Aber ist dies schon in München denkbar?
„Pala kann von Anfang an spielen.“ (Xabi Alonso)
„Pala kann von Anfang an spielen“, sagt Xabi Alonso nur. Doch der Rechtsfuß, der mit seiner Zweikampfstärke und seinem Qualitäten als Passspieler in München natürlich eine wichtiger Faktor sein könnte, dürfte noch nicht bereit für 90 Minuten sein. So sollte der zuletzt in Rotterdam so starke Robert Andrich mit Granit Xhaka die Doppelsechs bilden.
Für Palacios scheint ein Einsatz über 45 Minuten aufgrund dessen physischen Aufbaus realistisch zu sein. Was Xabi Alonso aber nicht davon abhält, seinem Münchner Kollegen Vincent Kompany und dessen Assistenten vor die Denksportaufgabe zu stellen, was wäre wenn. Wenn der Bayern-Schreck am Samstag in der Allianz-Arena doch beginnen würde.