Nicht mit dem Ergebnis, aber mit weiten Teilen des Spiels seiner Mannschaft zeigte sich St. Paulis Trainer Alexander Blessin einverstanden. Sonderlob gab es für einen, dem gleich zwei Treffer gelangen.
St. Pauli: 2:3 im Test bei Zweitligist Hannover
Mit sechs vermeintlichen Stammspielern, aber neuer Grundordnung trat Aufsteiger St. Pauli bei der 2:3-Testspielniederlage am Donnerstagmittag gegen Zweitligist Hannover 96 an. Im 4-4-2 hatte Alexander Blessin eine ungewohnte Viererkette mit Manolis Saliakas, Hauke Wahl, David Nemeth und Lars Ritzka aufgeboten. „Wir hatten ein paar Probleme mit dem Durchsichern in der Kette, wenn du auf einmal nur noch vier statt fünf Spieler hast“, räumte der Trainer ein, doch: „Ich fand es am Anfang ganz gut, da waren wir stabil und hatten ein paar gute Ballgewinne und gute Aktionen und klarere Torchancen.“
Das System sei auf der einen Seite zwar aus der Not heraus entstanden, „weil wir nicht so viele Innenverteidiger hatten“. Daraus eine Tugend zu machen und eine Variabilität hereinzubringen, stimme ihn positiv, so Blessin. „Ein bisschen gefehlt hat das Gefühl für die Distanz in der Abstimmung, aber das muss man dann in Kauf nehmen.“
„Riesendinger liegen lassen“
Nach dem 1:1-Pausenstand und gleich vier Wechseln waren die Hamburger im zweiten Durchgang zunächst schnell in Rückstand geraten, jedoch fast postwendend wieder zum 2:2 gekommen. Zweifach-Torschütze Scott Banks ließ sogar die mögliche 3:2-Führung aus, als er mit einem fulminanten Schuss in Hannovers Keeper Weinkauf seinen Meister fand (53.). Der eingewechselte Tom Politz verfehlte mit einem Versuch das Gehäuse knapp (72.). „In der zweiten Halbzeit haben wir in der Summe Riesendinger liegen lassen“, musste Blessin kritisch anmerken, jedoch: „Wie wir sie herausgespielt und erarbeitet haben, das war schon ganz ansehnlich. Auch die Jungs die hereingekommen sind, haben es gut gemacht.“
Natürlich führten die Wechsel in solchen Phasen meistens zu einem „kleinen Bruch in der Stabilität, auch gegen den Ball“, trotzdem: „In der Vorwärtsbewegung hatten wir gute Aktionen mit richtig guten Torchancen. Hinten haben wir zwei leichtfertige Tore hergegeben, weil wir die Ordnung vermissen lassen haben. In der Summe hätten wir das Spiel auch gewinnen können.“ Wichtig für den 51-Jährigen waren vor allem drei Aspekte: „Keine Verletzten, wir haben Spielpraxis gesammelt und sind im Rhythmus geblieben.“
„Man hat gesehen, welche Qualitäten Scotty hat“ – Lob für Schmitz
Ein Sonderlob gab es für den Doppel-Torschützen Banks, der rechts offensiv im Mittelfeld zum Einsatz gekommen war. „Für Scotty freut es mich einfach, weil man gesehen hat, welche Qualitäten er hat“, urteilte Blessin. Doch kein Lob ohne „Tadel“ für den 23-jährigen Schotten: „Gegen den Ball muss er noch ein bisschen im Verhalten dazulernen. Da ist er am Anfang zu sehr nach hinten gefallen.“ In seine positive Einzel-Bewertung bezog der Trainer darüber hinaus den erst 17-jährigen Marwin Schmitz ein, der beim zweiten Pauli-Tor den Ball im Hannoveraner Aufbauspiel stibitzt hatte. „Marwin hat es gut auf der Sechserposition gemacht.“