Gefühlt steckte Kiliann Sildillia in einer Sackgasse, zwei Ausfälle machten plötzlich den Weg frei. Und Freiburgs Franzose startete prompt eindrucksvoll durch.. Ausgerechnet der Notnagel wird für Freiburg zum Matchwinner. Auch wenn Kiliann Sildillia (22) in den 15 Partien vor Weihnachten nur auf sieben Kurzeinsätze bzw. insgesamt 64 Minuten Spielzeit gekommen war, machten die Freiburger Verantwortlichen um Sportvorstand Jochen Saier schon zu Beginn der Wintertransferperiode klar: Ohne gleichwertigen Ersatz werde man den damals u.a. von Wolfsburg umworbenen Edelreservisten während der laufenden Saison nicht ziehen lassen. Wie weitsichtig diese Haltung war, bestätigte sich sogar noch vor Schließung des Transferfensters an diesem Samstag in Bochum. Wegen der Ausfälle von Lukas Kübler (Gelbsperre) und Max Rosenfelder (Oberschenkelblessur) war Sildillia als Rechtsverteidiger gefragt – und avancierte bei seiner Startelfpremiere 2024/25 prompt zum Matchwinner.. Im 70. Bundesliga-Einsatz gelingt dem Franzosen der erste Treffer überhaupt. Im 70. Bundesliga-Einsatz insgesamt gelang dem Franzosen beim Breisgauer 1:0-Arbeitssieg der erste Treffer überhaupt, per Kopf nach einem Eckball. „Auch das kann eine Stärke von Kiliann sein“, erklärt Trainer Julian Schuster, wie generell die auch defensiv nachgewiesene Zweikampfqualität des 1,86-Meter-Mannes. Dass Sidillia gleich seine erste echte Chance in dieser Spielzeit derart eindrucksvoll nutzte, war laut Schuster ohnehin „kein Zufall“. Denn: „Er hat seine Situation gut angenommen und sich im Training gut präsentiert.“. „Manchmal hast Du schwierige Zeiten, das gehört im Fußball dazu.“ (Kiliann Sildillia). Aller Voraussicht nach wird dem jungen Franzosen, 2024 bei Olympia in Paris Silbermedaillengewinner mit der Equipe Tricolore, auch bis kommenden Sommer nichts anderes übrig bleiben. Sildillia selbst wollte einen noch bis einschließlich diesen Montag möglichen, kurzfristigen Wechsel nach Abpfiff zwar nicht ausschließen und antwortete auf die entsprechende Journalistenfrage: „Keine Ahnung, vielleicht habt ihr ja mehr Infos als ich.“ Schuster allerdings sagte: „Aus meiner Sicht bleibt er 100-prozentig.“ Freilich verbunden mit der Einschränkung: „Alleine kann ich das aber nicht entscheiden.“. Zu seinem nach menschlichem Ermessen quälend langen Schattendasein äußerte sich Sildillia derweil bemerkenswert unemotional: „Ich musste lange zuschauen, aber das gehört im Fußball dazu. Manchmal hast du schwierige Zeiten.“ Dass diese nun grundsätzlich vorbei sind, ist angesichts der Konkurrenz durch den gesetzten Kübler plus Top-Talent Rosenfelder zu bezweifeln. Sildillia blieb indes sowieso lieber im Hier und Jetzt: „Diesmal habe ich meine Chance bekommen und sie, glaube ich, genutzt. Für mich und die Mannschaft. Ein Tor, drei Punkte, zu Null – alles super.“ Dem blieb, Stand Sonntagnachmittag, vorerst nichts hinzuzufügen.