Lange sah der 1. FC Köln gegen den FC St. Pauli wie der sichere Sieger aus, doch dann rutschte Keeper Marvin Schwäbe im entscheidenden Moment aus. Trainer Lukas Kwasniok war stellvertretend für tausende Kölner ordentlich geknickt.
Köln-Keeper rutscht weg
Eine ärgerliche Flanke von der rechten Abwehrseite, ein Kopfball, den Marvin Schwäbe wohl problemlos gehalten hätte – wenn nur der Rasen in Köln-Müngersdorf nicht so rutschig gewesen wäre. So aber stand am Samstagabend ein 1:1 auf der Anzeigetafel, nachdem Ricky-Jade Jones in letzter Minute für den FC St. Pauli gegen den 1. FC Köln ausgeglichen hatte.
„Nicht zu Unrecht hatte ich längere Stollen drauf“, schilderte Schwäbe die seit einiger Zeit ziemlich glitschigen Rahmenbedingungen in Köln: „Der Platz war etwas schmierig.“ Gleich mehrere Spieler verloren im Nieselregen den Halt auf dem Rasen, und so auch der FC-Keeper in der entscheidenden Szene. „Wir bekommen 90 Minuten keinen Schuss aufs Tor, ich habe die längsten Stollen drauf – und rutsche genau in dem Scheiß-Moment weg“, ärgerte sich Schwäbe, der seine Enttäuschung nicht verbarg: „Das tut extrem weh. Wir waren die bessere Mannschaft.“
Köln ließ liegen, was man liegen lassen konnte
Auch FC-Coach Lukas Kwasniok wirkte ordentlich geknickt. „Mir geht’s jetzt nicht ganz so toll“, sagte er, „wie allen Kölnern, die heute im Stadion waren.“ Die hatten zuvor tatsächlich einen einigermaßen sicheren Auftritt des Aufsteigers gesehen: Eine Dreifach-Chance nach 20 Minuten, Said El Malas mal wieder sehenswerten Führungstreffer, Luca Waldschmidts Möglichkeit im direkten Duell mit St.-Pauli-Keeper Vasilj (78. Minute) und schließlich die Möglichkeit für Ragnar Ache und Florian Kainz (90.+2).
Doch Köln ließ liegen, was man liegen lassen konnte. „Wir hatten die Chancen auf unserer Seite, wir hätten das eine oder andere Tor machen können, wenn wir klarer gewesen wären“, monierte Schwäbe und ärgerte sich: „So sind es zwei verlorene Punkte.“
Kwasnioks Fazit bleibt versöhnlich
Kwasniok lobte seine Mannschaft für die stabilste Leistung der bisherigen 13 Bundesliga-Partien in dieser Saison und versuchte, sich nicht zu sehr unterkriegen zu lassen. Die Leute gehen schließlich ins Stadion, weil auch eine überlegene Mannschaft durch eine Aktion geschlagen oder – in diesem Fall – zu einem Remis gezwungen werden kann, erklärte Kwasniok. „Das macht den Fußball so begeisternd für viele Menschen. Ich werde trotzdem Fußballfan bleiben, auch wenn der liebe Gott sich heute ein Nickerchen genommen hat.“
Wichtiger sei ihm, dass er und sein Team positiv auf die Leistung gegen die Hamburger blicken, denn drei Punkte seien möglich gewesen. Da hatte Kwasniok nicht Unrecht, und deshalb durfte er sich auch die optimistische Interpretation des Geschehenen leisten. „Ich bin überzeugt, dass wir noch Punkte holen“, sagte er mit Blick auf 16 Zähler nach 13 Partien und resümierte: „Als Aufsteiger können wir stolz sein auf die gezeigte Leistung – und trotzdem sind wir heute gefrustet.“
Lange sah der 1. FC Köln gegen den FC St. Pauli wie der sichere Sieger aus, doch dann rutschte Keeper Marvin Schwäbe im entscheidenden Moment aus. Trainer Lukas Kwasniok war stellvertretend für tausende Kölner ordentlich geknickt.
