Vor seinem zweiten Heimspiel als Cheftrainer des SC Freiburg weist Julian Schuster die Favoritenrolle gegen Bochum von sich – sieht seine Mannschaft aber gut gerüstet.
SC legt Schwerpunkt auf Spiel im letzten Drittel
Beim Heimsieg zum Auftakt gegen den VfB Stuttgart und bei der Niederlage in München hatte der SC Freiburg jeweils nur 33 Prozent Ballbesitz. Die Vermutung liegt nahe, dass das gegen den VfL Bochum (Samstag, 15.30 Uhr) etwas anders aussehen könnte. „Das wäre kein schlechtes Zeichen, aber erst mal schauen, ob das wirklich der Fall ist“, sagte dazu Trainer Julian Schuster.
Vorgesorgt hätten die Freiburger dafür jedenfalls. Nachdem sie in den ersten beiden Spielen nur wenige Torchancen zugelassen haben, hat Schuster in der Länderspielpause den Schwerpunkt auf das Spiel im letzten Drittel, die Laufwege und die Abschlüsse gelegt. Und das hätten die Spieler beim 6:0 im Testspiel gegen den FC Basel „sehr gut umgesetzt“, betonte der SC-Coach.
Schuster warnt vor dem VfL
Er sieht seine Mannschaft aber nicht in der Favoritenrolle, obwohl die Bochumer noch punkt- und torlos sind. „Wir lassen uns da nicht blenden, sie haben trotzdem ansprechende Leistungen gezeigt“, fand Schuster. Bei der 0:1-Niederlage in Leipzig habe der VfL gezeigt, dass er „ein unangenehmer Gegner“ sein kann, „der viel über die Körperlichkeit kommt“ und auf hohes Pressing setzt.
„Da müssen wir Lösungen finden, das traue ich der Mannschaft zu – aber es ist keine Selbstverständlichkeit“, sagte der SC-Coach. „Sie hatten jetzt zwei Wochen, in denen sie sich intensiv auf uns vorbereiten konnten, sie hatten nicht so viele Abstellungen zu Nationalmannschaften.“ Beim 3:1 im Testspiel gegen Drittligist Essen habe deshalb fast die gleiche Mannschaft gespielt wie zuvor in den Pflichtspielen. „Wir sind maximal gewarnt, dass wir körperlich dagegen halten müssen von Minute eins an“, betonte Schuster.
Osterhage trifft auf den Ex-Klub
Darin wird ihn sicherlich auch der Ex-Bochumer Patrick Osterhage bestätigt haben, der vor seinem Wechsel zum Sport-Club in diesem Sommer 60 Bundesligaspiele für den VfL bestritten hat. „Natürlich habe ich mit ihm über Bochum gesprochen“, sagte der SC-Coach, ohne auf Inhalte einzugehen. Allerdings hat es beim VfL seit Osterhages Abgang einige Veränderungen gegeben, so dass er nur noch bedingt als Ratgeber taugt. In Freiburg hat sich der Mittelfeldmann sehr schnell eingewöhnt, stand in allen drei Pflichtspielen in der Startelf und überzeugte dabei.
Darauf hofft er auch im Heimspiel gegen seinen Ex-Klub. Und die Bilanz der Freiburger sieht gut aus: Seit dem VfL-Aufstieg im Sommer 2021 gewann der Sport-Club alle drei Heimspiele gegen die Bochumer.