Schuster: Mit Energie gegen die Dortmunder Wucht

Von der jahrzehntelangen Negativserie der Freiburger in Dortmund will der neue SC-Trainer Julian Schuster nichts wissen. Respekt hat er vor dem „zwölften Mann“ des BVB.

Sympathien für Sahin will der SC-Coach ausblenden

Jedes Mal werden die Freiburger wieder mit ihrer extrem schlechten Bilanz in Dortmund konfrontiert, wenn die nächste Reise zum BVB ansteht, wie auch vor dem Spiel an diesem Samstag (15.30 Uhr). Weil SC-Trainer Julian Schuster ein höflicher Mensch ist, entschuldigt er sich zunächst dafür, „genervt“ auf entsprechende Fragen zu reagieren. „Ich habe mir kein einziges Ergebnis angeguckt. Ich beschäftige mich nicht mit Statistiken, weil sie mir in keinster Weise helfen“, betonte Schuster dann. „Wichtig ist, was die Jungs auf dem Trainingsplatz anbieten, und das gibt mir großen Mut und Selbstvertrauen.“

Geschlossene Abwehrarbeit ist das A und O

Schon am „Reinkommtag“ Anfang der Woche habe er nichts davon gespürt, dass es jemand hätte langsamer angehen lassen, sondern er habe „volle Energie“ gesehen. Erklärbar sicher auch damit, dass angesichts der guten personellen Situation der Konkurrenzkampf noch größer geworden ist. Zufrieden blickte der SC-Coach auch auf das jüngste Auswärtsspiel bei Union Berlin (0:0) und auch auf Teile der Niederlage in Leipzig zurück. Die Mannschaft habe dort jeweils „leidenschaftlich und geschlossen verteidigt“. Das sei auch in Dortmund wieder wichtig, um es „dem Gegner unangenehm zu machen“, aber auch selbst „Spielphasen mit dem Ball zu haben“.

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Das große Heim-Auswärts-Gefälle bei den Ergebnissen des Gegners erklärt sich Schuster auch durch die große Unterstützung, die der BVB zuhause hat. „Dieses Stadion, diese Energie, und diese Wucht, die da entstehen kann, ist gefühlt wie ein zwölfter Mann“, weiß er, „das kann sich auch auf die Spielqualität übertragen, auch was das Gegenpressing angeht.“ Sein Team will versuchen, „diesen Rhythmus zu brechen“. Immerhin rund 5600 SC-Fans wissen sie dabei hinter sich.

Außerdem seien die gewonnen Heimspiele der Dortmunder „phasenweise knapp“ gewesen, so dass er auch dort Ansatzpunkte sieht, die Negativserie beim BVB zu beenden. Erst einmal haben die Freiburger dort gewonnen, vor über 20 Jahren im Oktober 2001. Seitdem gab es für den Sport-Club nur ein Unentschieden (Januar 2018) und ansonsten nur Niederlagen. Dass die Dortmunder mit ihrer bisherigen Saison nicht zufrieden sind, kann Schuster nachvollziehen: „Die Punkte sind für ihren Anspruch nicht ausreichend, aber für mich ist das ein Klagen auf hohem Niveau.“ Er hält deshalb auch die Kritik an Nuri Sahin für überzogen. „In meiner neuen Rolle fühle ich mehr mit Trainerkollegen mit, das muss ich aber am Samstag ausblenden“, sagte Schuster, „viele Dinge laufen dort auch gut, es ist für mich auch eine klare Handschrift erkennbar.“ Es seien manchmal nur „Kleinigkeiten“, die über Ergebnisse entscheiden würden.

Es geht auch um die Elfmeter-Bilanz

Zu denen können auch verwandelte oder vergebene Elfmeter gehören – bei denen der Sport-Club zuletzt eine ebenfalls schlechte Serie hatte. Saisonübergreifend waren es fünf Strafstöße in Folge, die der Sport-Club nicht nutzen konnte, zuletzt durch den sonst so sicheren Vincenzo Grifo beim 0:0 in Berlin. „Vinces Quote ist immer noch beachtlich“, betonte Schuster. Und es gebe auch darüber hinaus Schützen, „die sich mit vollem Selbstvertrauen den Ball schnappen und alles dafür tun, ihn reinzumachen“. Ins Training sei das aber ab und zu integriert worden. „Positiv ist, dass wir Elfmeter bekommen, das spricht auch für unsere Qualität“, sagte der SC-Coach.

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