Das Auswärtsspiel bei Union Berlin (Freitag, 20.30 Uhr) wird für Freiburgs Trainer Julian Schuster eine Premiere, auf die er sich freut.
SC-Coach war auch als Spieler noch nicht an der Alten Försterei
Zu Beginn der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel bei Union wollte Schuster gerne noch etwas anderes loswerden. Er lobte die Freiburger Fans für ihre „bemerkenswerte und tolle Choreo“ vor dem Spiel gegen Mainz anlässlich des 15. Todestages des früheren Vereinsvorsitzenden Achim Stocker am 1. November, die „mehr als würdig“ gewesen sei. Auf der Südtribüne wurde eine zweiteilige Choreo gezeigt, zunächst in schwarz-weiß für Stocker, die in eine rot-weiße Choreo („Für immer der Verein“) überging. Fast 3000 Arbeitsstunden und viel Geld haben die Fans nach eigenen Angaben investiert. „Das ist größer als ein einzelnes Spiel und überwiegt auch das Ergebnis“, fand Schuster.
Er gab sich allerdings auch mit dem Unentschieden gegen Mainz zufrieden, und geht davon aus, dass seinem Team an diesem Freitagabend eine ähnlich kompakte Defensive gegenüberstehen wird. Union verteidige „leidenschaftlich und mit großem Aufwand“, deshalb könnten die Freiburger „anknüpfen, wo wir Sonntag aufgehört haben“, sagte der SC-Coach. Allerdings erhofft er sich, „weitere Entwicklungsschritte“ zu sehen.
Fünf Fakten: Der Schrecken der Alten Försterei – Freiburgs Hunger endet früh (k+)
Das gilt vor allem für das Offensivspiel. „Es geht immer um Präzision, es wird immer unser Anspruch sein, klare Pässe, in der richtigen Schärfe, in den richtigen Fuß und im richtigen Moment zu spielen“, so Schuster. Dadurch erhöhe sich letztlich die Anzahl der Torchancen. Unter einem großen Aufwand in der Defensive werde aber „immer die Präzision leiden“. Die werde aber nötig sein, da die Berliner „ganz wenig zulassen, auch gegen Top-Mannschaften“.
Freiburg gegen Union – Sechster gegen Siebter
Dass der Sport-Club an der Alten Försterei keine gute Bilanz hat, und dort noch nie gewinnen konnte, interessiert Schuster weniger, zumal er selbst noch nicht dort war. „Ich liebe eigentlich diese Spiele“, sagte er, „das ist vergleichbar mit Pokalabenden unter Flutlicht. Ich kann mir vorstellen, was für eine Energie und Wucht entstehen kann.“
Zudem zeige Union „Geschlossenheit, viel Einsatz und viel Wille – die Ergebnisse spiegeln das“. Am Freitagabend treffen außerdem zwei Teams aufeinander, die beide gut in die Saison gestartet sind. Die Freiburger stehen als Tabellensechster einen Platz vor den Berlinern, und sie haben einen Punkt mehr auf dem Konto.
Schusters doppelt spannendes Videostudium
Bei der Vorbereitung auf die Partie konnten die Freiburger auch ein Video anschauen, das für sie gleich „in zweierlei Hinsicht interessant“ war, wie Schuster sagte. Die 0:2-Niederlage der Eisernen im Pokal bei Drittligist Arminia Bielefeld habe den Sport-Club gleich „maximal gewarnt vor der nächsten Pokalrunde“. Schließlich ist die Arminia der SC-Gegner im Achtelfinale. „Sie haben Fehler eiskalt bestraft. Eine Führung hilft gegen Union, das schenkt dir im Laufe des Spiels Räume.“
Personell sieht es bei den Freiburgern weiterhin gut aus, auch wenn von den Langzeitverletzten noch keiner vor der Rückkehr steht. Kenneth Schmidt ist nach Bauchmuskelproblemen zwar wieder im Mannschaftstraining, ist aber wegen seines Rückstands noch keine Option. Merlin Röhl (Syndesmoseriss), Manuel Gulde (Rückenprobleme) und Daniel-Kofi Kyereh (Reha nach Kreuzbandriss) trainieren weiterhin individuell. Wieder dabei sein könnte in Berlin hingegen Linksverteidiger Jordy Makengo, der in den vergangenen beiden Spielen wegen muskulärer Probleme fehlte.