Am Samstag ist der 1. FC Heidenheim bei Borussia Mönchengladbach zu Gast. Der frisch gebackene Nationalspieler Tim Kleindienst trifft dann erstmals auf seine alten Kollegen. Frank Schmidt findet für seinen Top-Stürmer der Vorsaison nur lobende Worte.
FCH vor dem Duell gegen Gladbach
Für Schlagzeilen gesorgt hat in den vergangenen beiden Wochen Tim Kleindienst, der erstmals für die Nationalelf auflaufen durfte. Schade für Heidenheim, dass er seit dieser Saison nicht mehr das Trikot des FCH trägt, sondern im Sommer Richtung Mönchengladbach gewechselt ist. Es ist also für beide Seiten ein besonderes Duell, wenn der FCH an diesem Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Mönchengladbach antreten wird.
In Gladbach ausfallen wird noch einmal Niklas Dorsch mit Rotsperre, nichtsdestotrotz wolle Heidenheim in dieser Partie an die Leistung des 2:0-Auswärtserfolgs in Mainz anknüpfen, sagt Heidenheims Trainer Frank Schmidt. Sorgen bereitet noch U-21-Nationalspieler Paul Wanner, der sich während der Länderspielreise am Sprunggelenk verletzt hat.
Die Pause habe gutgetan, „wir hatten viele Spiele, da konnten wir ein wenig runterfahren“, sagt Frank Schmidt. Ein paar freie Tage gehörten ebenfalls dazu, das sei wichtig für die Spieler. In dieser Saison noch mehr, schließlich ist der FCH noch in drei Wettbewerben vertreten. Die Woche vor dem Spiel in Mönchengladbach sei dann aber wieder normal abgelaufen. Die Tage, an denen man den Spielern freigeben kann, werden vor der Winterpause nicht mehr, weiß Heidenheims Trainer.
Ein DFB-Stürmer, wie es ihn noch nie gab?
Auf Kleindienst müssten sich seine Spieler nicht einstellen, „wir kennen ihn ja gut“, sagt Schmidt lächelnd. So weiß er natürlich, wie sich seine Mannschaft gegen ihn positionieren muss. „Was wir gegen ihn machen müssen? Ganz einfach, wir müssen dafür sorgen, dass er möglichst wenig Zuspiele bekommt“, sagt Schmidt.
Denn für Heidenheims Trainer ist bereits nach der kurzen Zeit klar, dass Kleindienst genau daran anknüpfe, wofür er auch in Heidenheim bekannt war: harte Arbeit. „Ich weiß nicht, ob es so etwas schon einmal gegeben hat bei der Deutschen Nationalmannschaft, einen Spieler, der so viel anläuft, so viel sprintet, dem kein Weg zu weit ist. Er hat sich da genauso in den Dienst der Mannschaft gestellt wie bei uns oder zuletzt in Gladbach“, findet Schmidt nur lobende Worte für seinen ehemaligen Spieler.
Bereits beim Wechsel im Sommer mahnte der Heidenheim-Coach an, dass die Fans nicht vergessen dürften, was Kleindienst in all den Jahren für den Verein geleistet habe. Er war es auch, der damals die Zweitliga-Meisterschaft mit seinem Treffer in der neunten Minute der Nachspielzeit in Regensburg erzielt hatte, Kleindienst bleibt somit FCH-Geschichte. Die Enttäuschung der Fans aber könne Schmidt natürlich nachvollziehen.
Duell zwischen Trauzeuge und Bräutigam
Diesen Kleindienst zu verhindern, wird natürlich keine leichte Aufgabe für die Heidenheimer Defensive. Das Spiel der Gladbacher sei durchaus auf den Ex-Kollegen zugeschnitten. Schmidt wechselt aber auch die Perspektive, bei aller Dankbarkeit, die man Kleindienst entgegenbringe: „Das wird in diesem Spiel alles ausgeblendet, es wird sich gefetzt auf dem Platz, es wird um jeden Zentimeter gekämpft“, sagt er, der zugibt, auch ein wenig stolz zu sein, dass Kleindienst nun in der Nationalelf aufgelaufen ist. Wenn man sehe, welchen Weg dieser Spieler mit dem FCH gegangen sei: „Da sieht man, dass es keine Grenzen gibt.“
Eine weitere Komponente in diesem Duell ist die Begegnung zwischen Heidenheims Schlussmann Kevin Müller und Kleindienst. Die beiden sind beste Freunde, Müller ist Kleindiensts Trauzeuge gewesen, beide verreisen gemeinsam. „Da müssen sie jetzt über ihren Schatten springen. Kevin hat aber einen Vorteil, er darf zusätzlich seine Hände benutzen“, sagt Schmidt scherzend. Ernsthaft angefügt sagt er aber, dass er nicht wisse, was im Unterbewusstsein der beiden vielleicht los ist. Vielleicht erfährt man das nach diesem Duell.