Beim 2:2 gegen Leverkusen beweist Romano Schmid einmal mehr seinen Wert als „Unterschiedsspieler“ für Werder: „Man sieht, wie wichtig ich bin.“
Ein Treffer à la Reus
Es dauerte bis zur 90. Minute, dass Romano Schmid sein Vorhaben doch noch in die Tat umsetzte: „Ganz klar war, dass ich mindestens einmal aufs Tor schieße in diesem Spiel.“ Und mit diesem einzigen Versuch des Werder-Profis führte er doch noch den späten, aber beileibe nicht unverdienten 2:2-Ausgleich gegen Bayer Leverkusen herbei. „Wir haben gezeigt, was in uns steckt“, sagte Schmid.
Der Bremer war zuletzt ja auch wieder mit der Nationalmannschaft unterwegs, und bei der österreichischen Auswahl hätten ihm einige Gegenspieler aus der Bundesliga nicht zum ersten Mal eröffnet, „dass sie gegen uns immer das Gefühl haben: Wir wollen Fußball spielen.“ Im Duell mit dem Deutschen Meister war Werder jedenfalls insbesondere in der ersten Hälfte tonangebend, setzte auch nach der Halbzeit weiter Akzente.
Schmid trifft wie Reus: „Ich könnte diese Bälle öfter bekommen“
„Gegen eine richtig gute Mannschaft so viel Ballbesitz zu haben und denen so Druck zu machen – das ist natürlich sehr cool und macht viel Spaß“, erklärte Schmid, der zugleich großer Verfechter, aber auch Profiteur dieser Bremer Herangehensweise ist: „Genau so wollen wir Fußball spielen – so will ich Fußball spielen.“
Werner freut die Antwort auf Werders elementare FrageWerder plant langfristig mit Geschäftsführer Brauer
So kam der 24-Jährige dann auch in jene Abschlusssituation, von der er sich künftig weitere wünschen würde. „Ich glaube, ich könnte diese Bälle öfter bekommen: Wenn man die Abwehr ins Fallen bringt und dann wieder zurückspielt, hat man Zeit für zwei schöne Kontakte – und einen guten Schuss“, so Schmid, der sich bei seinem ersten Saisontor erinnert fühlte an einen ehemaligen Bundesliga-Könner: „Marco Reus hat oft solche Tore geschossen.“
Schmid: „Die Daten muss man sich mal raussuchen“
Der Österreicher wolle noch viel öfter zum Abschluss kommen, daran arbeite er, allerdings betonte er auch: „Ich bin ein Spieler, der viel über das Spielen-und-gehen kommt – ich brauche Mitspieler, um Tore zu schießen. Ich bin keiner, der jetzt durch fünf Leute durchdribbelt.“ Und seine Mitspieler wiederum brauchen Schmid, der laut Cheftrainer Ole Werner zu einem „Unterschiedsspieler“ geworden sei, einer, der „viele Situationen kreiert und einleitet“. Tatsächlich hat der 1,68-Meter-Mann irgendwie immer seine Füße drin im Bremer Offensivspiel.
Worauf Schmid auch selbst noch einmal eindringlich hinwies – unabhängig von seiner Trefferquote, die sicherlich am ehesten ausbaufähig ist: „Ich glaube, ich gebe der Mannschaft sehr, sehr viel momentan und in den letzten eineinhalb Jahren“, ließ der Werder-Profi wissen, gerade was das Einleiten von Torchancen anbelangt: „Dazu gibt es auch Daten, die muss man sich vielleicht mal raussuchen – dann sieht man, wie wichtig ich bin.“
Warum Werder „als Mannschaft sehr weit“ ist
In den höchsten Tönen sprach Schmid aber auch vom Bremer Kollektiv, das noch einmal weiter gewachsen sei: „Der Kern der Mannschaft kennt sich ja schon sehr lange – ich würde sogar sagen: Wir lieben uns wahrscheinlich.“
Nachdem auch Marvin Ducksch unter der Woche im kicker-Interview das Bild einer Familie am Osterdeich bemühte, ergänzte nun auch Schmid: „Wir streiten auch mal miteinander – was schön ist, weil das dazu gehört. Dass wir uns die Meinung sagen können, ist außergewöhnlich – und deswegen sind wir, glaube ich, als Mannschaft sehr weit.“
Keine Reaktion von Wirtz: „Ich wollte Spaß mit ihm machen“
Nicht ganz so zutraulich verlief übrigens der Austausch zwischen Schmid und Bayer-Profi Florian Wirtz. „Er ist ein außergewöhnlicher Spieler, das steht außer Frage“, sagte der Bremer: „Aber ich glaube, er ist nicht so gesprächig: Ich wollte ein bisschen Spaß machen mit ihm – er hat gar nicht reagiert“, berichtete Schmid: „Ich finde es amüsant, wenn man keine Antwort gibt – das ist auch schön.“