Rückkehrer Kleindienst adelt Tabakovic: „Haris macht einen Wahnsinnsjob“ 

stand an der Seitenlinie, wartete und wartete. Erst als beim Stürmer allmählich Erkältungsgefahr drohte, weil der Ball über zwei Minuten lang auf dem Spielfeld zirkulierte, manövrierte die Kugel endlich über die Seitenlinie und machte den Wechselvorgang möglich. Kleindienst nahm sein verzögertes Comeback mit Humor. „Ich habe den Schiedsrichter gefragt, wie lang die Nachspielzeit ist. Aber selbst wenn er abgepfiffen hätte: Überhaupt wieder da stehen zu können, ist erst einmal das Positive“, sagte der Nationalspieler mit einem Schmunzeln.

Bundesliga, 11. Spieltag

Über ein halbes Jahr raus aus dem Geschehen war Kleindienst, der sich im Mai einer Knieoperation unterziehen musste. „Fast schon kitschig“ fand der Angreifer, dass der Ort seiner Rückkehr Heidenheim hieß, über viele Jahre die Heimat des Torjägers. Bei seiner Einwechslung gab es lautstarken Applaus nicht nur vom Gladbacher Anhang, sondern auch vom Heidenheimer Publikum. „Das war ein ganz besonderer Moment, für den ich mich bei jedem Fan bedanken möchte. Das hat mich sehr berührt“, sagte Kleindienst.

Noch lange nicht auf dem gewünschten Fitness-Level

Großen Einfluss auf das Spiel musste der Goalgetter nicht mehr nehmen. Seine Kollegen hatten mit einer komfortablen 3:0-Führung längst für die Entscheidung gesorgt und damit den vierten Gladbacher Pflichtspielsieg in Serie auf den Weg gebracht. Unter den Torschützen sortierte sich wieder einmal ein, der seinen siebten Saisontreffer erzielte. „Haris macht gerade einen Wahnsinnsjob. Ich hoffe, dass er diese Welle mitnimmt und so weitermacht“, sagte Kleindienst mit Blick auf den Sturmkollegen.

Die Frage, ob die beiden Mittelstürmer auch mal Seite an Seite beginnen werden, muss von Trainer Eugen Polanski erst in einigen Wochen beantwortet werden. Von einem Startelf-Einsatz ist Kleindienst aufgrund des Trainingsrückstands noch ein gutes Stück entfernt. „Richtung Winterpause oder irgendwann kurz danach, so anderthalb bis zwei Monate“ veranschlagt Kleindienst, bis er sein gewünschtes Fitness-Level erreicht habe.

Wir spielen momentan sehr reif.

Tim Kleindienst

Er sagt: „Bei mir kommen sicherlich erstmal einige Jokereinsätze dazu. In den drei Minuten auf dem Platz habe ich wieder gemerkt, wie hart Wettkampf-Fußball ist. Es muss jetzt noch das eine oder andere draufgearbeitet werden. Aber ich habe momentan auch überhaupt kein Problem damit, von der Bank zu kommen.“

Vor allem nicht, wenn es bei der Mannschaft so gut läuft wie in den vergangenen Wochen. Der souverän und abgeklärt herausgespielte Auswärtssieg in Heidenheim habe die „sehr positive Entwicklung“ des Teams erneut unter Beweis gestellt, meinte Kleindienst. „Das war heute noch einmal ein Spiel, das zeigt, wo man steht. Nach unserem Derbysieg, bei einem Gegner, der gerade erst 0:6 verloren hatte, dazu die längere Pause aufgrund der Länderspielunterbrechung. Wir haben insgesamt einen sehr stabilen Eindruck gemacht und sehr wenig Situationen zugelassen“, so der 30-Jährige. „Wir spielen momentan sehr reif und defensiv bewusst, wir kassieren nicht viele Gegentore. Das ist die Basis, auf der wir aufbauen können.“

Jan Lustig

 Borussia Mönchengladbach bleibt in der Erfolgsspur und freut sich über das Comeback seines Torjägers Tim Kleindienst. Der Nationalspieler verteilt ein dickes Lob an den Sturmkollegen. 

 

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