Rekord-Schiedsrichter Brych kündigt Karriereende an

Dr. Felix Brych zählt seit Jahren zu den bekanntesten Schiedsrichtern des deutschen Fußballs – nun kündigte der 49-Jährige sein Karriereende an.. „Exorbitanter Aufwand“ als einer der Gründe. 352 Bundesliga-Partien hat Brych bislang geleitet – niemand hat mehr gepfiffen. Nun aber will der 49-Jährige seine Pfeife ruhen lassen. Der Jurist kündigte bei Welt TV sein Karriereende für den Sommer an. „Ich wollte hier und heute das Ende meiner Karriere zum Saisonende Mitte Mai ankündigen. Jetzt ist es raus“, so der Unparteiische, der durchblicken ließ, dass seine Entscheidung auch mit seinem zunehmenden Alter zu tun hat.. „Als Sportler merkt man irgendwann, dass es immer schwieriger wird, diesem Leistungsniveau standzuhalten. Das Training wird auch immer beschwerlicher.“ Der 49-Jährige verwies auf den „exorbitanten Aufwand“, den er betreiben muss. „Es ist ein Traum, in der Bundesliga zu pfeifen, aber es muss sich lohnen. Ich bin froh, dass ich diesen Schritt machen kann. Ich will dieses Ende selbst setzen.“. Über ein Vierteljahrhundert Schiedsrichter. Seit 1999 war Brych als Schiedsrichter beim DFB aktiv, ab 2001 durfte er sich in der 2. Liga bewähren und seit 2004 leitete er dann auch Spiele in der Bundesliga. Brych stand schon so manches Mal im Rampenlicht – und nicht immer im positiven Sinne. Unter anderem gab er 2013/14 im Spiel Hoffenheim gegen Leverkusen ein Phantomtor von Stefan Kießling.. Seit 2007 ist Brych auch FIFA-Schiedsrichter – unter anderem kam er bei den Europameisterschaften 2016 (Frankreich) und dem interkontinentalen Turnier 2021 sowie den Olympischen Spielen 2012 in London zum Einsatz. Bei Weltmeisterschaften durfte er 2014 in Brasilien und 2018 in Russland pfeifen.. 2018 aber dürfte ihm in nicht so guter Erinnerung geblieben sein. Nachdem er im politisch aufgeladenen Vorrundenspiel zwischen Serbien und der Schweiz (1:2) keine glückliche Figur (kicker-Note: 5,0) abgegeben und den Serben unter anderem einen klaren Elfmeter verweigert hatte, hatte es heftige Kritik an ihm gegeben. Die FIFA setzte ihn daraufhin nicht mehr ein.. Highlight Berlin. Der gebürtige Münchner leitete insgesamt zwei Europapokal-Endspiele: Sein erstes war das Europa-League-Finale 2014 zwischen dem FC Sevilla und Benfica Lissabon (4:2 n. E.), ehe er 2017 mit dem Champions-League-Finale zwischen Juventus Turin und Real Madrid (1:4) in Berlin sein wohl persönliches Highlight erlebte. Hinzu kommen zwei DFB-Pokalendspiele (2015 und 2021) sowie das Finale des griechischen Pokals im Jahr 2023. Brych war mehrfach auch im Ausland als Unparteiischer tätig, so leitete er auch schon Spiele in Südkorea und Saudi-Arabien.. Im Laufe seiner langen Karriere wurde Brych in Deutschland fünfmal als Schiedsrichter des Jahres geehrt (2013, 2015, 2016, 2018, 2021) und zweimal wurde er als Welt-Schiedsrichter ausgezeichnet (2017, 2021). Seine internationale Karriere beendete er 2021, national machte Brych aber weiter und durfte das auch noch jenseits der Altersgrenze von 47 machen.. Vergangene Saison wurde er durch einen Kreuzbandriss monatelang zurückgeworfen, kämpfte sich letztlich aber zurück. Auch momentan muss er pausieren, nachdem er sich beim Spiel zwischen Kiel und Hoffenheim (1:3) verletzt hatte und mit der Spielleitung nicht fortfahren konnte. In der laufenden Saison pfiff Brych beim Spiel zwischen Gladbach und Stuttgart am 3. Spieltag zum 345. Mal und avancierte somit zum Rekord-Schiedsrichter in der Geschichte der Bundesliga.

   

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