Auf der Mittelstürmer-Position plant der Hamburger SV im Januar personell nachzulegen. Mindestens noch einmal, am kommenden Samstag gegen Eintracht Frankfurt, muss Merlin Polzin ganz vorn improvisieren.
HSV-Trainer muss noch ein Mal improvisieren
Beim Heimsieg gegen Werder Bremen (3:2) hatte Hamburgs Trainer den im Sommer für die rechte Außenbahn verpflichteten Rayan Philippe als Mittelstürmer aufgeboten, seine Stärken ausspielen aber konnte der Ex-Braunschweiger in dieser Rolle nicht. Am vergangenen Samstag in Hoffenheim (1:4) bekam deshalb Ransford Königsdörffer die nächste Chance und ließ auch diese verstreichen. Jeweils eingewechselt wurde in beiden Partien Yussuf Poulsen, traf dabei im Nord-Derby zum Sieg und steigerte in Sinsheim seine Einsatzzeit. Wen bringt der Trainer nun beim Jahreskehraus?
Glatzel steigert Programm und soll im neuen Jahr dabei sein
Robert Glatzel ist noch keine Option. Der langjährige Zweitliga-Torjäger hatte sich in dieser Spielzeit lange gedulden müssen, sich dann ausgerechnet bei seinem Startelf-Debüt gegen Stuttgart (2:1) bei seinem Torerfolg einen Muskelfaserriss zugezogen. Zum Start in die laufende Trainingswoche am Dienstag absolvierte der 31-Jährige eine individuelle Einheit mit Jean-Luc Dompé (Achillessehnenprobleme) auf dem Trainingsplatz. Die Entwicklung bei Glatzel bezeichnet Polzin als „positiv, er macht gute Fortschritte.“ Wenn der Coach am 2. Januar nach der kurzen Weihnachtspause wieder zum Training bittet, hofft er im Idealfall schon auf den Einstieg des Stürmers.
Für diesen Samstag fällt die Entscheidung folglich zwischen Philippe, Königsdörffer und Poulsen. Philippe hatte in Braunschweig zwar ebenfalls deutlich zentraler als zunächst in Hamburg gespielt, aber: Bei der Eintracht war er meist die zweite Spitze neben einem Stoßstürmer. In der Rolle als alleiniger Mittelstürmer zwischen zwei Flügelspielern fremdelt er sichtbar. Dass der in Sinsheim für den Franzosen wieder in der Mitte aufgebotene Königsdörffer unverändert seiner Form hinterherläuft, erschwert den Entscheidungsprozess für Polzin.
Poulsen: Längerer Jokereinsatz als Ziel
Denn klar ist: Für Poulsen käme ein Startelfeinsatz nach seiner dritten Muskelverletzung in dieser Halbserie eigentlich noch zu früh. Gegen Werder hatte der Trainer seinen Kapitän nach 82, in Hoffenheim nach 78 Minuten gebracht. „Yussi hat seine Einsatzzeit in kleinen Schritten gesteigert“, rechnet der 35-Jährige vor und sagt: „Jetzt wird wieder ein bisschen mehr möglich sein.“ Aber, wie viel ist „ein bisschen mehr“? Polzin strebt „einen nicht risikobehafteten Sprung“ an – setzt er diesen tatsächlich an, wird der 31-jährige Däne gegen die Hessen nicht beginnen.
Poulsen ist angesichts seiner Verletzungshistorie seit seiner Ankunft in Hamburg unter besonderer Obhut, daran wird sich auch in den letzten Tagen dieses Kalenderjahres nichts ändern. „Wir sind immer in einem sehr guten und sehr intensiven Austausch“, sagt Polzin und will den weiteren Verlauf der Trainingswoche abwarten. Stand jetzt, ist ein etwas längerer Jokereinsatz das gemeinsame Ziel.
Auf der Mittelstürmer-Position plant der Hamburger SV im Januar personell nachzulegen. Mindestens noch einmal, am kommenden Samstag gegen Eintracht Frankfurt, muss Merlin Polzin ganz vorn improvisieren.
