Plötzlich im Fokus: Tellas Signale und Xabi Alonsos Reaktion

Bayers Offensivmann Nathan Tella schiebt erst Frust und steht dann viermal in Folge in der Startelf. Trainer Xabi Alonso lobt den 25-Jährigen, dessen Situation sich im Januar allerdings schon wieder ändern könnte.. Auf Frust folgt die Bewährungschance. Dass ihn Bayers Trainer Xabi Alonso gegen den SC Freiburg in die Startformation berief, wird Nathan Tella wahrscheinlich nicht mehr groß überrascht haben. In den letzten vier Pflichtspielen 2024 spielte der 25-jährige Offensivmann stets von Anfang an, rückte plötzlich in den Fokus und erlebte damit das komplette Kontrastprogramm zu den arg schleppend verlaufenden ersten Saisonwochen, in denen sich bei ihm reichlich Ärger angestaut hatte.. Mitte Oktober war er jedenfalls bei gerade mal 82 Minuten in der Liga, 68 Minuten im DFB-Pokal und einer Minute in der Champions League angelangt – und hatte erklärt: „Ich bin ehrlich, es ist frustrierend.“ Er habe mit Xabi Alonso gesprochen. „Er hat mir gesagt, dass ich Möglichkeiten bekommen werde, dass ich geduldig sein und meine Chance dann nutzen soll.“ Er trainiere gut, „jetzt liegt es am Trainer, das Vertrauen zu haben, um mich zu bringen“.. Xabi Alonso lobt Tellas Durchhaltevermögen. Ab und an wurde Tella zwar mal gebracht, aber eben nicht konsequent und regelmäßig. Und so musste der nigerianische Nationalspieler, der bei all der starken Konkurrenz nur selten zum Zug gekommen war und dementsprechend nur schwerlich in seinen Spielrhythmus gefunden hatte, bis zum 7. Dezember warten, ehe mit dem Ligaspiel gegen Aufsteiger FC St. Pauli (2:1) seine persönliche Vier-Spiele-Serie in Leverkusens erster Elf begann.. Wenige Tage zuvor hatte Tella beim FC Bayern im Pokal als Joker das goldene 1:0 geköpft (kicker-Note 2). Er war für Patrik Schick gekommen, der in München verletzt vom Platz gegangen war und nun ebenso ausfiel wie schon Amine Adli, Jonas Hofmann und Victor Boniface. Die Personaldecke war also äußerst dünn. Und so eröffnete sich Tella nach seinem guten Auftritt beim FCB gegen St. Pauli die Chance. Er erhielt den Vorzug vor dem gerade zurückgekehrten Martin Terrier und durfte seither starten.. Kürzlich nach dem 5:1 gegen Freiburg sagte Xabi Alonso: „Wer die letzten Spiele gesehen hat, der hat seinen Impact gesehen, seine Intensität, seine Bewegungen. Er hat im Pokal in München ein sehr wichtiges Tor gemacht, darüber hinaus ist er immer bereit.“ Egal, ob er auf dem Platz oder auf der Bank starte. Bayer brauche Spieler mit „dieser Mentalität und Persönlichkeit“, lobte der Trainer und betonte: Tella habe es sich verdient, was er in den vergangenen Wochen bekommen habe – nämlich Spielzeit.. Denn, so Xabi Alonso, die kicker-Persönlichkeit des Jahres 2024: „Als er nicht gespielt hat, hat er nicht aufgegeben. Er hat gezeigt: Coach, ich bin hier. Ich spiele nicht, aber du musst wissen, dass ich bereit bin.“ Diese Signale empfing der Baske ganz offenkundig und brachte ihn von Anfang an.. Tella spielt ordentlich mit, überragt aber nicht. Nun ist zwar zu konstatieren, dass Tella in den vergangenen vier Partien nicht überragte. Im Schnitt kam er auf einen kicker-Notenschnitt von 3,5, blieb glücklos im Abschluss (weiterhin kein Liga-Treffer), war in seiner Entscheidungsfindung ab und zu fehlerhaft – und konnte teilweise nicht verbergen, dass er fürs Kurzpassprogramm in ganz engen Räumen nicht die Spezialkraft im Kader ist. Seinen, wie Xabi Alonso sagte, „Impact“ aufs Spiel hatte er allerdings durchaus.. Die Konkurrenz wird wieder größer. Tella, diesmal nicht als rechter Schienenspieler, sondern als flexibler, schneller Stürmer gefragt – mal im Zweiersturm, mal zentral vorne drin -, rieb sich auf, spielte in dieser dann doch eher ungewohnten Rolle oft gefällig mit, sorgte für Dynamik, Tempo und viele wichtige Tiefenläufe. Insgesamt waren es somit ordentliche Leistungsnachweise des engagierten Angreifers, der im nun anstehenden Kalenderjahr und in den dann zu bestreitenden Wettbewerben auf weitere Bewährungschancen setzt.. Klar ist: Die dürfte es geben. Klar ist aber auch: Mit den für Anfang Januar erwarteten Comebacks von Boniface sowie Hofmann und der danach geplanten Rückkehr von Sprinterkollege Adli wird die Konkurrenz wieder deutlich größer. Tagtäglich wird Tella da erneut beweisen müssen, bereit zu sein.

   

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert