Nach zwei Siegen in Serie hat sich das Betriebsklima bei RB Leipzig deutlich entspannt. Gegen Aston Villa geht es in Minimalbesetzung um die Minimalchance aufs Weiterkommen in der Champions League.
Rose verschafft sich Luft bis Weihnachten
Den glanzlosen 2:0-Sieg bei Aufsteiger Holstein Kiel werteten die Verantwortlichen bei RB Leipzig als Bestätigung der am Mittwoch im DFB-Pokal mit dem überzeugenden 3:0 gegen Eintracht Frankfurt eingeleiteten sportlichen Trendwende. „Ein sehr wichtiger Sieg in sehr intensiven Wochen. Die beiden Siege nach ergebnismäßig nicht einfachen Wochen tun uns gut“, fasste Marco Rose treffend zusammen. Nach zuvor sechs sieglosen Pflichtspielen mit teilweise sehr enttäuschenden Darbietungen sind damit auch die Diskussionen um den Trainer beendet. Rose hat sich zumindest bis Weihnachten Luft verschafft, wird die drei Pflichtspiele im Jahresendspurt auf der RB-Bank bestreiten. Danach soll eine umfassende Analyse des bisherigen Saisonverlaufs folgen.
Nur zwölf einsatzfähige Feldspieler
Die Vielzahl an Verletzungen und ihre möglichen Ursachen werden dann ein zentrales Thema sein. Gegen Aston Villa stehen Rose nur noch zwölf Feldspieler mit nennenswerter Profierfahrung zur Verfügung. „Wir versuchen jetzt, mit dem Kader, den wir noch zur Verfügung haben, bis Weihnachten alles aufzusammeln, was da liegt“, sagt der Coach, der ungeachtet der Personalmisere mit einem „proaktiven“ Matchplan die ersten Punkte in der Königsklasse holen will.
Der Coach muss nicht nur auf sieben verletzte Spieler verzichten, sondern auch auf Xaver Schlager. Der Österreicher wurde nicht für die Vorrundenspiele gemeldet, weil man bei RB bei der Benennung des Kaders vor drei Monaten nicht davon ausgegangen war, dass er so schnell seinen Kreuzbandriss auskurieren und so kraftvoll zurückkehren würde. Deshalb darf der Mittelfeldspieler auch im Januar in den letzten beiden Gruppenspielen gegen Sporting Lissabon und bei Sturm Graz nicht eingesetzt werden. Sowohl gegen Frankfurt wie auch gegen Kiel wurde er in der zweiten Halbzeit eingewechselt, verhalf den eigenen Reihen auf Anhieb zu mehr Stabilität. Für die soll er in den beiden Bundesliga-Spielen gegen Frankfurt und bei Bayern München sorgen, dann vermutlich wieder in der Startelf.
Sakar siebtjüngster Bundesliga-Debütant
Wie zuletzt wird Rose in den verbleibenden Spielen den Kader mit den Nachwuchsspielern Viggo Gebel (17), Nuha Jatta (18) und Faik Sakar auffüllen. Sakar kam in Kiel in der Nachspielzeit zu seiner Bundesliga-Premiere, ist mit 16 Jahren und 328 Tagen der siebtjüngste Debütant der Bundesliga-Geschichte. „Es sollte ein Zeichen sein, dass das, was ich predige, auch ernst gemeint ist, dass die Tür zu uns offen ist, auch wenn der Sprung ein ganz großer ist“, sagt Rose und formuliert seine Ansprüche an die Youngster: „Sie haben die Chance, sich anzubieten über Leistung, über respektvolles Auftreten in der Schule, über Fleiß und über Verhaltenseisen, die es braucht, um Fußball-Profi zu werden.“