0:4 in Heidenheim, nur ein Zähler aus zwei Partien. Auf Jess Thorup und sein Team wartet nach der Rückkehr der elf Nationalspieler viel Arbeit. Der kicker benennt einige der Baustellen.
Dem FC Augsburg droht ein Fehlstart
„Wir haben immer noch Spieler, die sich an unsere Spielweise gewöhnen“, sagte ein sehr nachdenklich und betreten schauender Thorup unmittelbar nach der Niederlage auf der Ostalb, wollte dies aber nicht als Ausrede gelten lassen. Die Partie sei ein Rückschritt gewesen. Das größte Problem sei jedoch die Zeit, weil er mit seiner Mannschaft erst nach der Rückkehr der elf Nationalspieler Mitte kommende Woche komplett arbeiten können wird.
Zunächst wäre hier die Integration zu nennen. Mit Marius Wolf kam ein Profi erst Mitte August, mit Frank Onyeke, Chrislain Matsima und Alexis Claude-Maurice drei am Deadline-Day, die obendrein die Bundesliga nicht kennen. Zehn Spieler hat der FCA verpflichtet, 14 ziehen lassen. Wie schnell findet die Gruppe zusammen? Mit mehr Punkten aus den ersten beiden Partien wäre dieser Prozess entspannter. Das Team aber braucht dringend einen Heimsieg gegen Aufsteiger St. Pauli, um den Fehlstart abzuwenden.
Hoffnungsschimmer Jakic
Vor allem sollte die Defensive dann besser stehen. Das Umschaltverhalten in Heidenheim war nicht bundesligareif, sechs Gegentore nach zwei Partien sind zu viel. Linksverteidiger Dimitrios Giannoulis ist ein feiner Fußballer, weckt aber in Bezug auf Robustheit und defensive Stabilität nach dem Auftritt in Heidenheim Zweifel. Mads Pedersen in der Startelf kann auf Dauer ebenfalls keine Lösung sein. Im Zentrum besteht dagegen Hoffnung, sobald Kristijan Jakic auf der Sechs voll einsatzfähig ist und mit Jeff Gouweleeuw und Keven Schlotterbeck ein funktionierendes Dreieck bilden sollte.
Offensiv sah das Augsburger Spiel in der ersten Halbzeit ganz nett aus, versuchte Thorups Team oft, sich durch die Mitte zu kombinieren, band die Angreifer Samuel Essende und Phillip Tietz dabei ein. Produktives sprang allerdings nicht heraus. Hoffen muss der FCA, dass Ruben Vargas nach dem gescheiterten Wechsel bald in die Spur findet, Claude-Maurice eine Verstärkung ist und neben Essende auch Steve Mounié im Angriff bald zündet. Das sind insgesamt einige Fragezeichen, die der FCA schnell mit plausiblen, überzeugenden Antworten auf dem Platz ausradieren sollte.
