Gegen Leverkusen drehte Tim Oermann extrem auf, nun hofft er in Stuttgart auf seine nächste Chance. Und ließ dafür auch die U 21 sausen.
VfL-Verteidiger steht bei Hecking hoch im Kurs
Es war gewiss eines seiner besten Spiele im Trikot des VfL Bochum. Ziemlich überraschend tauchte Tim Oermann gegen Bayer Leverkusen in der Startelf auf, wurde dann sogar zum überragenden Mann beim 1:1 gegen den amtierenden Meister.
Bochums Innenverteidiger erhielt die Note 2 und war für den kicker der Spieler des Spiels, extrem aufmerksam, schnell in den Laufduellen, kaum zu überspielen und sicher im Spiel-Aufbau.
Großes Lob also für das VfL-Eigengewächs; offensichtlich hält Dieter Hecking große Stücke auf den jungen Innenverteidiger, der schon bei den C-Junioren für den VfL spielte und Anfang Oktober erst 21 wurde.
Nächste Chance gegen Stuttgart?
Vor allem sein Tempo sprach gegen Leverkusen für den gebürtigen Bochumer; gut möglich nach seiner Klasse-Leistung, dass Hecking auch in Stuttgart bei der nächsten Bewährungsprobe der Bochumer Defensive auf den Youngster setzen wird.
Oermann spielte am Freitag noch in Aachen für die deutsche U 21 und machte beim 3:0 gegen Dänemark eine gute Figur. Anschließend reiste er ab und erlebte die zweite Partie gegen Frankreich nicht mit, nach Absprache zwischen Hecking und dem DFB.
Vereinbart war, dass Oermann zunächst für den deutschen Nachwuchs spielt, dann die komplette Trainingswoche in Bochum miterlebt, um ein Kandidat für die Startelf im Spiel gegen den VfB zu bleiben. Also tauchte er am Montag bereits wieder auf dem Trainingsplatz an der Castroper Straße auf, was ein bisschen unterging wegen der intensiv beäugten Rückkehr von Stammtorhüter Manuel Riemann.
Oermann, der vor gut zwei Jahren im September 2022 gegen Köln sein Bundesliga-Debüt erlebte, könnte also am Samstag in Stuttgart tatkräftig mithelfen, den positiven Trend unter Hecking fortzusetzen. Aber natürlich scharrt auch die Konkurrenz mit den Hufen, es bleibt ein enges Rennen.
Baut Hecking um?
Gegen Leverkusen setzte Hecking auf eine Dreier- beziehungsweise Fünferkette, womöglich baut er in Stuttgart um und setzt dann auf eine Viererformation.
Kandidaten neben Oermann sind natürlich der von Ajax Amsterdam gekommene Jakov Medic, der auch gegen Leverkusen erste Wahl war, sowie Ivan Ordets, der gegen die Werkself lange außen vor blieb. Wohl nur Außenseiter-Chancen bleiben für Erhan Masovic und Noah Loosli.
In welcher Besetzung auch immer, der VfL wird alles daransetzen, eine extreme Negativ-Serie umgehend zu beenden. Denn in den jüngsten 26 Spielen schafften es die Bochumer kein einziges Mal, ohne Gegentor zu bleiben, kassierten im Durchschnitt 2,69 Gegentreffer, das ist ein neuer Vereins-Negativrekord.
Das letzte Spiel ohne Gegentor war übrigens das 1:0 am 18. Spieltag der Vorsaison. Gegen den nächsten Gegner, den VfB Stuttgart.