Felix Brych ist zurück in der Bundesliga und dort nun der alleinige Rekord-Schiedsrichter. Nach der Partie blickte der Referee auf seinen Weg zum Comeback zurück, zog einen Vergleich mit Leidensgenosse Dan-Axel Zagadou und ging auch auf das Stuttgarter 3:1 ein.
Referee erklärt Stuttgarter 3:1
Ausgerechnet in dem Spiel, in dem Felix Brych den Bundesliga-Rekord von Wolfgang Stark einstellte, verletzte sich der Referee. So schwer, dass er am 25. November 2023 die Begegnung zwischen Frankfurt und Stuttgart nicht zu Ende pfeifen konnte. Es folgte die niederschmetternde Diagnose: Kreuzbandriss. Operation. Reha. Lange Leidenszeit.
Am 18. August gab der Referee sein Comeback im DFB-Pokal. Seine Rückkehr ins Oberhaus feierte der 49-Jährige 294 Tage nach seiner Verletzung – wieder mit Beteiligung des VfB Stuttgart, diesmal aber im Gladbacher Borussia-Park. Diesmal „pfiff“ Brych durch und ist nun mit 345 Bundesliga-Einsätzen der alleinige Rekord-Schiedsrichter.
Der Weg zum Comeback
„Nach der Operation, als ich da mit den Schläuchen lag und überall diese ganzen Blutgefäße gesehen habe, das war kein guter Moment“, blickte der gebürtige Münchner bei Sky auf seine Leidenszeit zurück. Dennoch habe er nach der gut verlaufenen Operation „wieder Mut gefasst“ und in der Reha gemerkt, „dass der Körper wieder Kraft hatte“. Obwohl auch Brych sich des Risikos bewusst war, verfestigte sich Comeback-Plan, denn: „Ich war motiviert und wollte mich so einfach nicht aus der Bundesliga verabschieden.“
Welche Schiris vor Brych noch ausgewechselt wurden
Die folgenden zehn Monate waren gezeichnet von „Höhen und Tiefen – und auch Frustration“, waren aber letztlich notwendig. „Ich muss am Ende ganz fit sein, weil ich kann mich nicht auswechseln lassen“, sagte Brych und zog einen Vergleich mit Dan-Axel Zagadou.
Der Stuttgarter gab nämlich ebenfalls sein Bundesliga-Comeback. Auch der 25-Jährige Verteidiger hatte einen Kreuzbandriss erlitten, allerdings am 31. Januar 2024 und damit etwas später als der Referee. In der 83. Minute wurde er für Jamie Leweling eingewechselt. „Ich muss das Spiel halt komplett machen. Es ging gut“, schloss Brych.
Brych erklärt seine Sicht beim Stuttgarter 3:1
Lediglich in einer Szene gab es Diskussionen. Beim Stuttgarter 3:1 durch Ermedin Demirovic hatten die Gladbacher protestiert, weil Jeff Chabot im Luftzweikampf mit Joe Scally sehr viel gearbeitet hatte, vor dem Duo köpfte Demirovic ein. Der sechsmalige „DFB-Schiedsrichter des Jahres“ gab den Treffer trotz aller Proteste. „Es ist eine Szene, die man genauer angucken muss. Aber ich habe es deswegen nicht gepfiffen, weil der Spieler, der das Tor schießt, korrekt agiert“, erklärte Brych seine Entscheidung. „Chabot hat schon viel Körperkontakt und das ist mir auch aufgefallen, aber letztlich macht das Tor Demirovic.“
Diese Sichtweise habe er nach der Partie auch den Borussen erklärt: „Ich habe auch gerade mit Roland Virkus darüber gesprochen und sie akzeptieren das jetzt so, wie ich es gesagt habe. Obwohl man aus Gladbacher Sicht auch anderer Meinung sein kann.“