Omar Marmoush ist aktuell in herausragender Form. Sieben Scorerpunkte in zwei Spielen sind phänomenal, aber kein neuer Rekord in der Bundesliga. Vor Marmoush gab es bereits fünf Spieler, die sogar in drei aufeinanderfolgenden Partien an mindestens drei Treffern direkt beteiligt waren.
Gelang erst fünf Spielern
Eintracht Frankfurt sorgt aktuell mit einer der aufregendsten Offensivreihen der Bundesliga für Aufsehen. Dabei sticht vor allem Omar Marmoush heraus. Der Ägypter steht nach sechs Spielen bereits bei zwölf Scorerpunkten (gleichauf mit Harry Kane), womit er an fast allen 14 bisherigen Frankfurter Toren direkt beteiligt war. Es gab seit der Erfassung der Vorlagen in der Bundesliga zur Saison 1988/89 überhaupt erst einen Spieler, der nach sechs Spielen mehr Scorerpunkte auf dem Konto hatte: Robert Lewandowski stand 2020/21 bei zehn Toren und fünf Assists.
In den vergangenen zwei Bundesliga-Spielen vor der Länderspielpause steuerte Marmoush erst zwei Tore und zwei Vorlagen gegen Kiel bei und dann zwei Tore und eine Vorlage gegen die Bayern. Am Samstag spielt die SGE in Leverkusen, dann hat der 25-Jährige die Chance, in eine illustre Runde aufzusteigen: Seitdem in der Bundesliga die Vorlagen erfasst werden, gab es nämlich erst fünf Spieler, die es schafften, in drei aufeinanderfolgenden Spielen jeweils an drei Toren direkt beteiligt zu sein.
Vittek schießt den Club aus dem Tabellenkeller
Der erste Spieler, dem dieses Kunststück gelang war Roy Makaay. Der Niederländer in Diensten des FC Bayern erzielte zwischen dem 30. April und dem 14. Mai 2005 in den Spielen gegen Kaiserslautern (4:0), Mainz (4:2) und Nürnberg (6:3) insgesamt acht Tore und bereitete zwei weitere Treffer vor. In drei Spielen gelang Makaay eine Ausbeute, mit der manch einer nach einer ganzen Saison zufrieden wäre.
Nur ein Jahr später war es dann Robert Vittek, der die drei Scorer in drei Spielen vollmachte und das bei einem auf dem Papier deutlich schwächeren Verein. Zwischen dem 4. und dem 18. März 2006 gelangen dem 1. FC Nürnberg gegen Duisburg (3:0), Köln (4:3) und Bremen (3:1) drei Siege in Folge. Vittek war dabei an jedem einzelnen der zehn erzielten Nürnberger Tore direkt beteiligt – acht Tore und zwei Vorlagen. Mit diesem Lauf schoss der Stürmer den Club quasi im Alleingang aus dem Abstiegskampf. Durch die drei Siege kletterte der Verein von Platz 15 auf Platz elf und hatte am Ende der Saison nichts mit dem Abstieg zu tun.
Danach dauerte es mehr als sechs Jahre, bis die Bundesliga-Fans erneut einen so formstarken Angreifer bewundern durften. Zum Saisonstart 2012/13 war Hannovers Spielmacher Szabolcs Huszti kaum zu stoppen. Am zweiten Spieltag gegen Wolfsburg (4:0) gelangen dem Ungarn vier Vorlagen. Dann erzielte er im Nord-Derby gegen Bremen (3:2) zwei Tore und bereitete ein weiteres vor. Besonders brisant: Nach seinem zweiten Tor in diesem Spiel – dem 3:2-Siegtreffer in der Nachspielzeit – zog Huszti erst das Trikot aus und kletterte dann zu den Fans auf den Zaun. Er flog mit Gelb-Rot vom Platz und war in der kommenden Woche gesperrt. Doch die Sperre tat seiner Form überhaupt keinen Abbruch. Am fünften Spieltag gegen Nürnberg (4:1) legte er erneut zwei Tore auf und erzielte eins selbst.
Lewandowskis Fabelsaison
Wieder gingen mehr als sechs Jahre ins Land, bis Max Kruse zwischen dem 8. und dem 30. März 2019 zu ähnlichen Höchstleistungen auflief. Gegen Schalke (4:2) legte er erst ein Tor vor und holte dann einen Elfmeter raus, den er selbst verwandelte (der Gefoulte zählt beim Elfmeter als Vorlagengeber). Gegen Leverkusen (3:1) gelangen ihm zwei Tore und eine Vorlage und gegen Mainz (3:1) ebenfalls. Alle Vorlagen, die Kruse in diesen Spielen beisteuerte (abgesehen von dem Foulelfmeter) waren übrigens für Milot Rashica. Am Ende der Saison hatte Kruse 22 Scorerpunkte auf dem Konto, was sein zweitbestes Ergebnis in der Bundesliga war. Lediglich 2013/14 schaffte er zwei mehr.
Der letzte Spieler, dem in drei aufeinanderfolgenden Spielen drei Scorerpunkte gelangen, ist nicht schwierig zu erraten, wenn man die Bundesliga seit 2019 aufmerksam verfolgt hat. Natürlich ist es Robert Lewandowski. Zwischen dem 4. und dem 24. Oktober 2020 steuerte der Pole bei den bayrischen Siegen gegen Hertha (4:3), Bielefeld (4:1) und Frankfurt (5:0) elf Scorerpunkte bei. Das war der Auftakt in Lewandowskis historische Fabelsaison: Am Ende der Spielzeit stellte er nicht nur mit 41 Toren den für uneinholbar gehaltenen Torrekord von Gerd Müller ein, sondern stellte mit 50 Scorerpunkten ebenfalls eine neue Bestmarke auf. Damit pulverisierte er die bestehende Bestmarke von 42 Scorerpunkten von Klaas Jan Huntelaar aus der Saison 2010/11.