Schon vor dem Bundesliga-Auftakt beim FC St. Pauli ist Omar Marmoush in aller Munde. Manchester City soll intensiv um den Frankfurter Top-Stürmer werben. Auf der Pressekonferenz am Donnerstag sagte Trainer Dino Toppmöller, dass es zwischen den Klubs noch keinen Austausch gebe. Er plant Marmoush für die Startelf ein.. Lockruf aus Manchester – Noch kein Kontakt zwischen den Klubs. In der Gerüchteküche köchelt, brodelt und dampft es wie sonst nur am berüchtigten Deadline Day. Am vergangenen Wochenende wurde in Marmoushs Heimat Ägypten zunächst berichtet, der Nationalspieler habe bereits einen Vertrag bei Manchester City unterschrieben – eine Falschmeldung. Seitdem gaben die Smartphones von Jan Martin Strasheim, dem Bereichsleiter Medien und Kommunikation, und Pressesprecher Bartosz Niedzwiedzki keine Ruhe mehr. Über 100 teilweise abstruse Anfragen aus Ägypten gingen allein über das Wochenende bei den beiden ein.. „Omar ist für uns von enormer Bedeutung“. Am Dienstag berichtete schließlich der britische Telegraph, dass City Marmoush schon im Winter nach Manchester lotsen wolle und bereit sei, eine Ablöse in Höhe von 50 Millionen Pfund, etwa 60 Millionen Euro, zu entrichten. Die Meldung war gerade frisch auf dem Markt, als Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche in einer Medienrunde im Profi-Camp entspannt Platz nahm. Von einem Angebot oder auch nur einer Anfrage für Marmoush wusste er nichts. „Unsere Grundintention ist es, den Kader so zusammenzuhalten. Es müsste etwas Außergewöhnliches passieren, dass wir von dieser Position abrücken“, sagte Krösche. Seither jagt eine Wasserstandsmeldung die nächste, selbsternannte Transferexperten sind eifrig am Werk.. Auch auf der obligatorischen Spieltagspressekonferenz am Donnerstagnachmittag war Marmoush so lange das Gesprächsthema Nummer 1, bis es Dino Toppmöller nach fünf Minuten zu bunt wurde. Neues wusste auch der Trainer nicht zu vermelden. „Es gibt keinen Kontakt zwischen den Vereinen“, erklärte der Coach. Alle wünschten sich einen Verbleib des Ägypters, betonte er: „Omar ist für uns von enormer Bedeutung und hat sich herausragend entwickelt.“. 60 Millionen? 80 Millionen? Kein öffentliches Preisschild. Sollte Manchester City in den nächsten Stunden oder Tagen mit der Spielerseite Einigkeit erzielen, dürfte allerdings auch das erste Angebot nicht lange auf sich warten lassen. Ein öffentliches Preisschild verhängten die Vereinsbosse nicht, die Spekulationen reichen von 60 bis 80 Millionen Euro. Vor dem Re-Start in Hamburg stellt sich die Frage, wie Marmoush mit dem Wirbel um seine Person umgeht. Kann er den Trubel und seine Zukunftspläne im Spiel komplett ausblenden und an seiner alten Wirkungsstätte – Marmoush lief 2020/21 ein halbes Jahr für St. Pauli auf – befreit aufspielen?. Das weiß selbstredend auch Toppmöller nicht, Auffälligkeiten hat er in den vergangenen Tagen aber nicht registriert: „Ich habe ihn in der Trainingswoche ganz normal wahrgenommen. Er hat sehr viel Spaß mit den Jungs, fühlt sich sehr wohl in der Gruppe. Ich gehe davon aus, dass er das auch auf den Platz bringen wird. Es gibt keine Anzeichen, dass er abgelenkt ist. Er wird am Samstag in der Startelf stehen.“ Abzuwarten bleibt, wie Spieler und Klub damit umgehen, sollte bis zum Anpfiff am Samstag ein ernstzunehmendes Angebot hereinflattern. Womöglich müsste der Coach dann kurzfristig umplanen.. Zwei mögliche Nachfolger. Als möglicher Nachfolger ist der Mainzer Jonathan Burkardt (24) ebenso im Gespräch wie Arnaud Kalimuendo (22, Stade Rennes). Insbesondere bei Burkhardt würde sich allerdings die Frage stellen, ob er sich im Winter überhaupt aus Mainz loseisen ließe. Klar ist: Um die Saisonziele nicht zu gefährden, müsste Krösche einen Marmoush-Nachfolger präsentieren, der ohne Anlaufzeit funktioniert.
