Bundesliga-Schlusslicht 1. FSV Mainz 05 hat am Mittwoch die Reißleine gezogen und sich von Trainer Bo Henriksen getrennt. Der Däne hatte die Rheinhessen einst sensationell vor dem Abstieg bewahrt. Dieser droht dem Klub nach einer Serie von acht Bundesliga-Spielen ohne Sieg zwei Saisons später erneut.
Acht Ligaspiele ohne Sieg
Bereits am Sonntagabend hatte Sportdirektor Niko Bungert eine weitreichende Analyse angekündigt und ein Bekenntnis zu Trainer Bo Henriksen vermieden. Nach zwei Tagen intensiver Beratung steht nun fest: Die herbe 0:4-Klatsche beim SC Freiburg, bei der dem 1. FSV Mainz 05 in 90 Minuten nur ein einziger Torschuss gelang, war eine Niederlage zu viel für den Dänen.
Der 50-Jährige muss seinen Platz auf der Trainerbank der Rheinhessen räumen. Das gab der Tabellenletzte der Bundesliga am Mittwoch bekannt, vorübergehend wird U-23-Coach Benjamin Hoffmann das Training leiten.
„Mainz 05 verdankt Bo Henriksen sehr, sehr viel“, stellt Sportvorstand Christian Heidel in einer Klubmeldung zunächst klar: „Er hat in einer fast aussichtslosen Lage den Verein und die ganze Stadt aufgerüttelt und uns mit seiner empathischen, leidenschaftlichen Art zum Klassenerhalt und ein Jahr später sogar bis in die Conference League geführt.“
Im Fußball gebe es allerdings „auch immer wieder Entwicklungen, die aus sportlichen Gründen eine Neuorientierung nötig machen – obwohl alle Beteiligten bis zuletzt gemeinsam mit aller Kraft an Lösungen gearbeitet haben“, wie Heidel versichert: „Wir sind gemeinsam mit Bo zur Erkenntnis gekommen, dass wir einen solchen Punkt erreicht haben, auch wenn die Trennung wirklich schmerzt.“
Die Niederlage in Freiburg war bereits das achte Bundesliga-Spiel in Serie, das die Mainzer nicht gewinnen konnten. Nach zwölf Spieltagen liegt der Klub mit lediglich sechs Punkten auf dem 18. Platz. Schon am Freitag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wartet mit dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach die nächste Aufgabe auf die Mainzer, die seit der Saison 2009/10 ununterbrochen in der Bundesliga spielen.
„Mainz 05 ist ein toller Verein mit vielen tollen Menschen und tollen Fans“, beginnt Henriksen sein Abschiedsstatement: „Wir haben gemeinsam sehr viel erreicht, ich bin total dankbar für die vielen Erlebnisse und die gemeinsame Zeit. Danke für die großartige Unterstützung! In dieser Saison ist es uns leider nicht gelungen, den gleichen erfolgreichen Fußball zu spielen, obwohl wir bis zuletzt dafür gekämpft haben. Das ist leider auch Fußball. Ich wünsche dem Verein und der Mannschaft von Herzen alles Gute und drücke die Daumen für die nächsten Spiele und eine erfolgreiche Saison.“
Henriksen schaffte 2023/24 das „Unschaffbare“
Henriksen hatte die Mainzer im Februar 2024 in einer ähnlich prekären Situation übernommen. Damals befanden sich die 05er nach 21 Spieltagen mit lediglich einem Sieg und zwölf Punkten auf dem 17. Platz wieder, bei 13 verbleibenden Spielen betrug der Rückstand auf das rettende Ufer bereits neun Punkte. Unter dem energiegeladenen Trainer aber schafften die Mainzer das „Unschaffbare“, verloren nur zwei Spiele und hielten die Klasse, um in der Saison danach unter Henriksen auf Platz sechs zu landen und sich für die Conference League zu qualifizieren.
Die Teilnahme am internationalen Geschäft und die damit verbundene Mehrbelastung von mindestens sechs englischen Wochen ist einer der Gründe, die Henriksen neben dem Verlust von Top-Stürmer Jonathan Burkardt sowie immer wieder ausfallenden Führungsspielern nun auf die Füße fallen.
Bundesliga-Schlusslicht 1. FSV Mainz 05 hat am Mittwoch die Reißleine gezogen und sich von Trainer Bo Henriksen getrennt. Der Däne hatte die Rheinhessen einst sensationell vor dem Abstieg bewahrt. Dieser droht dem Klub nach einer Serie von acht Bundesliga-Spielen ohne Sieg zwei Saisons später erneut.
