Christoph Kramer hat erneut offengelassen, wie und ob es mit seiner Profikarriere weitergeht. Aus Angst handeln will er bei der Entscheidung nicht.
Ex-Gladbacher über seine Zukunft
Um die 450 Pflichtspiele hat Christoph Kramer in seiner Karriere bestritten, weiterhin ist aber völlig ungewiss, ob noch weitere hinzukommen. Im Anschluss nach dem 5:0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn in der Nations League ließ der 33 Jahre alte Ex-Nationalspieler einmal mehr seine Zukunft offen.
„Boah, das weiß ich noch nicht“, sagte Kramer, der die Partie in Düsseldorf wie gewohnt als Experte des ZDF begleitete, auf die Frage, wie es jetzt weitergehe. „Ich lasse alles auf mich zukommen.“ Nach acht Jahren bei Borussia Mönchengladbach hatte Kramer vor rund drei Wochen mit vielen Tränen seinen Abschied verkündet und ist seitdem ohne neuen Klub.
Beendet er seine Karriere womöglich gleich ganz? „Ich finde, man sollte in seinem Leben nicht nach Angst handeln und sagen: Ich habe das jetzt 33 Jahre gemacht, jetzt muss es auch weitergehen“, hält sich der Weltmeister von 2014 auch diese Option unverändert offen.
Die erste Phase nach dem Ende seiner Gladbach-Zeit wähnt er emotional allerdings überstanden. „Ich hatte total Angst vor diesem Loch, in das ich glücklicherweise nicht gefallen bin“ – auch wenn man nie wissen könne, ob das erst noch komme. „Es fühlt sich gerade noch so an, als hätte ich einen kleinen Muskelfaserriss und nach der Länderspielpause bin ich wieder dabei.“
„Unglücklicherweise“ kein Angebot aus Los Angeles
Kramer hatte bereits von „vielen Anfragen in alle Richtungen“ berichtet. Ein Angebot aus Los Angeles, wo Marco Reus nach seinem Abschied von Borussia Dortmund eine neue Heimat gefunden hat, sei „unglücklicherweise nicht“ darunter, verriet er auf Nachfrage. In einer Stadt wie L.A. sehe er sich schon, in Miami auch, „generell an vielen Plätzen der Welt und bei vielen Fußballvereinen“. Und in Saudi-Arabien? „Nee, da sehe ich mich nicht.“
Erstes Interview: Streichkandidat Kramer und sein schönster Irrtum (k+)
Kramers Credo beim nächsten Schritt: „Ich möchte es fühlen, und wenn ich was fühle, dann mache ich das, und wenn ich nichts fühle, dann mache ich es nicht.“